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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Mattle, die ÖVP und das liebe Geld“, Seite 4

Kommentar

Von Peter Nindler

L andeshauptmann Anton Mattle muss sich auch
einmal seiner Verantwortung als Obmann der
Tiroler Volkspartei stellen. Und sich nicht wegducken oder unangenehme Entwicklungen aussitzen,
wie sein Vorgänger Günther Platter. Wo ist seine
Handschrift in der ÖVP? Wo seine Emeuerung? Seit
Wochen verkündet Mattle, dass gespart werden
muss, zugleich saniert sich seine Partei in Innsbruck
aus der großzügigen Wahlkampfkostenrückerstattung
nach der krachend verloren gegangenen Gemeinderatswahl vom Frühjahr.

Koste es, was es wolle, heißt offenbar die Devise
der Volkspartei in den Wahlkämpfen. Ob im Bund, im
Land oder zuletzt in Innsbruck. Mit Pomp und Gloria,
letztlich aber auf Pump und auf Kosten der Steuerzahler sollte Mattles Kandidat und Ex-Staatssekretär
Florian Tursky in Innsbruck zum Bürgermeister gemacht werden. Die Bevölkerung bewies hingegen ein
gutes Gespür, Mattles politische Retorte „Tursky“ hat
lediglich im schwarzen Establishment gepunktet.

Mattle, die ÖVP und das liebe Geld

Seit er an der Spitze der Tiroler ÖVP steht, hat Anton Mattle in Tirol jede Wahl kostspielig verloren. Das
sollte ihm zu denken geben. Aber denkt er über die
Fehlentwicklungen in seiner Partei und in der Tiroler
Politik überhaupt nach? Der ÖVP-Chef und Landeshauptmann muss endlich den Mut haben, alte Zöpfe
in seiner Partei und im Land abzuschneiden. Mattle
hat eigentlich ein gutes Gespür dafür, was schiefläuft.
Seine ehrliche Empathie hebt ihn nämlich von vielen
seiner Politikerkollegen ab, die meist nur den schnellen Sagern und dem Populismus das Wort reden.

Der Sündenfall mit den massiven Wahlkampfkostenüberschreitungen in Innsbruck sollte Mattle
endlich wachrütteln. Das alles passt nicht mehr
zusammen, auch seine Glaubwürdigkeit
leidet mit dem überheblichen System
ÖVP. Denn schlussendlich benötigt
nicht nur die ÖVP jemanden, der
sie auf Höhe der Zeit reformiert,
sondem auch das Land Tirol.

peter.nindler@tt.com

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