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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_11_13_Presse_OCR
- S.31
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Bezirksblätter Innsbruck
„Herbergssuche für Familien“, Seite 2
13.11.2024
Herbergssuche für
30 Bewohnerinnen
und Bewohner müssen aus der Leopoldstr. 59 ausziehen. Sie
brauchen Hilfe.
Die 30 Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl waren sich
bewusst, dass das Objekt Leopoldstraße 59 abgerissen wird.
Trotzdem ist der Kündigungstermin mit 14.11. überraschend.
Dringender _Handlungsbedarf
ist gegeben, und die Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl hofft bei
der Herbergssuche auf Hilfe und
Unterstützung. „Ein Haus im Zentrum wurde gefunden, laut Besitzer soll das Haus "abgewohnt" werden. Innerhalb von 48 Stunden,
knapp vor dem ersten großen
Schneefall, gelingt es, das Haus zu
besiedeln. Armutsmigrantinnen
und -migranten aus Rumänien,
die bis dato im Autobahnbereich
nächtigten, konnten dort untergebracht werden. Aufgenommen
wurden nur Leute, die unter keiner Suchtproblematik leiden.“, so
schildert Jussuf Windischer die
Entstehungsgeschichte des Projektes Leopoldstraße 59 im November 2023.
Selbstverwaltung
Verpflichtet ist die Teilnahme
an der wöchentlichen Hausversammlung - jeden Freitag um
17 Uhr. Die Bewohnerinnen und
Bewohner bestreiten die Stromkosten und verpflichten sich für
diverse Hausarbeiten, wie Schneeräumung, Räumung der Kellerabteile, Abriss eines Schuppens. In
den Freitagsrunden werden zahlreiche Anliegen und Probleme
besprochen. Alltagsprobleme, soziale Fragen, Arbeitsmöglichkeiten, Arztrechnungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden
vom Team der Vinzenzgemeinschaft begleitet. Übergangsmäßig
wird den Menschen eine Perspektive geboten, die die Teilnahme
am sozialen Leben ermöglicht.
Diese Perspektive ist jetzt zu Ende.
„Vizenzgemeinschaft und Bewohnerinnen und Bewohner wussten,
dass wir bis zum Abrisstermin des
Objektes bleiben können. Natürlich hofften viele, dass das immerwährend so weitergeht - trotz der
bekannten Info. Ja, und jetzt kam
Rund 30 Menschen fanden in der
Leopoldstraße 59 eine Bleibe.
Familien
Jussuf Windischer erzählt über das
Projekt. Fotos: Windischer
eben der Kündigungstermin“, erzählt Jussuf Windischer. „Eine Familie mit Großeltern, Eltern, zwei
schulpflichtigen Kindern ist im
Haus - beide Eltern arbeiten, Großeltern verkaufen Zeitung, Kinder
gehen zur Schule. Sie begannen
ihre Existenz aufzubauen - jetzt
könnte alles zusammenbrechen.
Sie finden keine finanzierbare
Wohnung“, schildert Windischer
Das Projekt Leopoldstraße 59 ist
mit 14.11. zu Ende.
die ungewisse Lebenslage der
Menschen. Vizebürgermeister Georg Willi hat sich für einen Lokalaugenschein angemeldet. „Aber
es ist dringend“, bittet Windischer
um Hilfe und Unterstützung. „Ab
14.11. stehen die Menschen wieder
auf der Straße und schlafen wieder unter der Brücke“, hofft Windischer mit der Herbergssuche
auf offene Ohren zu stoßen.
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