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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_16_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Behindertenhilfe droht Rotstift‘“, Titelseite
16.5.2025
Behindertenhilfe droht Rotstift
Vereine warnen vor Millionenkürzungen durch das Land. Pawlata schließt Sparkurs nicht aus.
Innsbruck - In der Tiroler Behindertenhilfe ist Feuer am
Dach. Denn die Anzeichen
mehren sich, dass auch der
weit gefasste Bereich der Inklusion im Zuge der aktuell
laufenden Budgeterstellung
2026/27 von massiven Kürzungen betroffen sein könnte. Ludwig Plangger, Obmann des Dachverbands der
Organisation für Menschen
mit Behinderung Tirol (ARGE
Sodit) und Geschäftsführer
des vor 40 Jahren gegründeten gemeinnützigen Vereins
„Mohi“, schlägt Alarm: „Uns
liegen noch keine Zahlen
vor, aber die Signale aus dem
Landhaus sind eindeutig.“
Erst zum Jahreswechsel,
so Plangger, sei man von der
schwarz-roten Landesregierung schier überfallsartig mit
Kürzungen in Millionenhöhe
konfrontiert worden. So hätte das Land die Gehalts-Indexierung für die MitarbeiterIn-
nen im Behindertenbereich
nicht mehr abgelten wollen.
Immerhin rund elf Millionen Euro. Noch schlimmer:
Auch die Pflege-Zuschläge
für Schwerstbehinderte sollten abgeschafft werden. Laut
Plangger hätte das in Tirol gut
600 Personen betroffen — ein
Einsparpotenzial von rund 15
Millionen Euro. Erst infolge
massiver Interventionen habe man dies alles für 2025 so
gut wie abwenden können.
Nun befürchten Plangger
und Co. erneut, dass das Budget auch auf Kosten der Inklusion saniert werden soll:
„Dagegen werden wir uns mit
allen Mitteln wehren.“ Ansonsten drohe ein Rückschritt
in der gesetzlich verankerten
Gleichstellung von behinderten Menschen, weniger Personal und folglich weniger Angebot in der Behindertenhilfe.
Von Soziallandesrätin Eva
Pawlata (SP) kommt keine
Entwarnung. Die fallen gelassenen Sparpläne für 2025
dementiert sie nicht. Auch für
das kommende Budget hat
sie schlechte Nachrichten:
„Sollte ich aufgrund der budgetären Situation gezwungen
sein, auch im Bereich Soziales
Einsparungen vorzunehmen,
werde ich alles unternehmen,
dies so verträglich wie möglich zu gestalten.“ (mami)
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