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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_11_18_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Widerstand gegen Wintersperre am Spielplatz‘, Seite 21
Widerstand gegen Wintersperre am Spielplatz
Bürger setzen sich per Petition für ganzjährige Öffnung des Spielplatzes im Hofgarten ein. Politik will auf Bundesgärten einwirken.
Von Michael Domanig
Innsbruck — Trotz anhaltend
schönen Herbstwetters ist der
beliebte Spielplatz im Süden
des Innsbrucker Hofgartens
seit 1. November großräumig
gesperrt. Wie berichtet beginnt
die Wintersperre alljährlich an
diesem Datum, unabhängig
von den realen Wetterbedingungen. Die Bundesgärten begründen dies mit der Sicherheit der Besucher und damit,
dass man aktuell keine Möglichkeit habe, „Schließungen
der Spielplätze sehr kurzfristig
vorzunehmen“. Eine Abkehr
von dieser Regelung ist vorerst
nicht geplant.
Bei vielen InnsbruckerInnen
stößt diese Haltung auf Un-
verständnis. Eine von ihnen
ist Ulla Reingruber-Mehl, die
zum Thema Hofgarten-Spielplatz eine Onlinepetition gestartet hat. „Der Bewegungsdrang von Kindern ist auch
„ Andere Spielplätze
werden auch im
Winter an trockenen
Tagen stark genutzt.“
Ulla Reingruber-Mehl
(Initiatorin der Petition)
im Winter groß“, heißt es darin, und andere (kommunale)
Spielplätze würden „auch im
Winter an trockenen Tagen
stark genutzt“. Reingruber-
Mehl, deren Enkelkinder die
Anlage im Hofgarten im Som-
mer gern nützen, bittet Bürgermeister Johannes Anzengruber („JA — Jetzt Innsbruck“)
und den Gemeinderat, sich
dafür einzusetzen, dass der
„wunderschöne Spielplatz“
ganzjährig nutzbar bleibt.
Auch Vize-BM Georg Willi (Grüne), der nach eigenen
Angaben wiederholt von BürgerInnen auf die Schließung
angesprochen wurde, sieht eine Vereinbarung mit den Bundesgärten als notwendig an.
Stadträtin Mariella Lutz (JA),
ressortzuständig für Grünanlagen und Spielplätze, betont,
dass die Stadt eine ganzjährige
Öffnung des Spielplatzes begrüßen würde. Aber obwohl
die Stadt seinerzeit die Errichtungskosten für die Spiel-
geräte übernommen hat, liegen Erhaltung und Betrieb bei
den Bundesgärten. Auch der
größere Teil des Grundstücks
ist im Besitz der Republik,
nicht der Stadt. Diese habe also keine Handhabe, sagt Lutz.
Bei einem Gespräch Ende November will die Stadtführung
aber auf die Bundesgärten
einwirken, was eine ganzjährige Öffnung angeht.
Eine solche sei „durchaus
machbar“, ergänzt Lutz. „Wir
bekommen es bei den städtischen Spielplätzen ja auch
hin.“ Diese sind prinzipiell
ganzjährig geöffnet. Aus Haftungsgründen wird auf Hinweisschildern allerdings klargestellt, dass die Benützung
der Spielgeräte „bei gefrore-
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Unabhängig vom Wetter wird der beliebte Kinderspielplatz im Innsbrucker
Hofgarten alljährlich ab 1. November gesperrt. Das stört viele.
nem Boden nicht erlaubt“ ist,
weil in diesem Fall „der Fallschutzbelag nicht wirksam
ist“. Ob das beim Hofgarten-
Spielplatz künftig ähnlich geregelt werden könnte, ist offen.
Foto: Domanig.
Die Betreiber des winterlichen Lichterparks „Lumagica“
haben jedenfalls schon angekündigt, den Spielplatzbereich
im Hofgarten künftig freihalten zu wollen.