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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Alltagsradeln bleibt auf der Strecke“, Seite 2

Von Brigitte Warenski

irol rühmt sich seit Jahren, führen-
| des Radsportland in den Alpen zu
sein. Mit den rund 7000 Kilometern
Mountainbike-Routen, 3800 km Rennradstrecken und 115 Singletrails wird die
touristische Werbetrommel gerührt. Dank E-
Mobilität ist Radfahren zudem bei Einheimischen zu einer der beliebtesten Freizeitakti-

vitäten geworden. Während die Infrastruktur

für Freizeit- und Urlaubsradler Vorzeigemodell ist und weiter ausgebaut wird — um auch
die Rentabilität der Bergbahnen im Sommer
mit Downhillstrecken zu sichern —, bleibt

Kommentar

Alltagsradeln bleibt auf der Strecke

Tirol gilt als Radland Nummer eins in den Alpen. Während die Infrastruktur für Freizeitradler Vorzeigemodell ist,
fehlt es im Alltagsverkehr an durchgängigen, sicheren Radwegen. Das blockiert die notwendige Mobilitätswende.

der Alltagsradverkehr mit seinen anders
gelagerten Bedürfnissen Stiefkind. Trotz
Radstrategie fehlen nach wie vor vielerorts
durchgängige und sichere Radverbindungen
in und zwischen den Gemeinden. 585 Problemstellen für den Radverkehr in 70 Tiroler
Gemeinden wurden allein bei der jüngsten
Initiative des Verkehrsclubs gemeldet.

Oft müssen RadfahrerInnen über gefährliche Kreuzungen, Radwege sind zu schmal
und/oder nicht getrennt, es gibt in Ortschaften keine Radgaragen zur sicheren Aufbewahrung. So wundert es nicht, dass aufgrund
der zahlreichen Gefahrensituationen Eltern
ihre Kinder nicht radelnd im Straßenverkehr

sehen möchten. Damit wird die große Chance verpasst, dass die nächste Generation eine
nachhaltige Verkehrszukunft von klein auf
wie selbstverständlich mitträgt.

Diese Mobilitätswende braucht Tirol aber
dringend, denn der Autoverkehr hat einen
Anteil von 41 Prozent an den gesamten

ibhausgas-Emissi und ist der größte
Treibhausgas-Verursacher im Land. Auch
wenn die Budgetnöte Land und Bund zwingen, überall einzusparen, kann die Radinfrastruktur vorangetrieben werden. Wird eine
Straße für ein Vorhaben wie eine Kabelverlegung aufgerissen, muss das Thema Radfahren systematisch mitgedacht werden.

Dazu kann man in den Ballungsräumen
endlich mehr Mut zeigen und es Städten
wie Paris oder Kopenhagen gleichtun. Dort
wurden ganze Straßenzüge mit Zustimmung
der Bevölkerung autofrei und für Radler und
Fußgänger reserviert. Lärm, schlechte Luft
und Staus sind dort passe, und
das freut Einheimische, Touristen wie Kaufleute.

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auf Seite 3

brigitte.warenski@tt.com

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