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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_12_28_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„‚Wäre massive Schädigung der Gemeinnützigkeit‘““, Seite 22
„Wäre massive Schädigung
der Gemeinnützigkeit“
Die Neue Heimat Tirol (NHT) hat mehr neue Wohnungen gebaut, lehnt
Pläne für Verkäufe ab und hofft auf eine Entspannung bei den Kosten.
Von Alois Vahrner
Innsbruck - Im heurigen Jahr
wurde die Neue Heimat (sie
war 1939 für den Bau von
Siedlungen für Südtiroler
Umsiedler gegründet worden) 85 Jahre alt. Im Jubiläumsjahr hat Tirols größte
gemeinnützige Wohnbaugesellschaft, die zu je 50 Prozent
dem Land Tirol und der Stadt
Innsbruck gehört, kräftig aufs
Gas gedrückt: Statt sonst im
Schnitt 400 bis 500 Wohnungen habe man 704 Einheiten
fertiggestellt, sagen die Geschäftsführer Hannes Tratter
und Markus Pollo zur TT.
1018 Wohnungen in Bau
Man habe 24 Projekte begonnen, insgesamt 1018 Wohnungen seien aktuell in Bau.
„Wir dürfen laut unseren
Satzungen auch nur in Tirol
bauen.“ Man beschäftige sich
mit sehr unterschiedlichen
Projekten, vom Neubau der
Südtiroler-Siedlungen (allein
hier gebe es noch 1 Mrd. Euro
an Volumen) bis zum Umbau
des alten Widums in Spiss mit
drei Einheiten.
Die Wohnbauförderung in
Tirol funktioniere, zu schaffen machten aber die seit
2021 um 34 Prozent explodierten Kosten. Gerade bei
der Eindämmung der Grundstückskosten sowie konsequenter Umsetzung der Vertragsraumordnung sei noch
Luft nach oben. „Sonst ist
die Erreichung der angemessenen Baukosten und damit
der soziale Wohnbau gerade
auch im ländlichen Raum extrem schwierig“, so der früher
auch für die Wohnbau-Agen-
Das Chefduo der Neuen Heimat Tirol, Markus Pollo (links) und Hannes Tratter.
den im Kand zuständige Ex-
Landesrat Tratter (VP).
Die Neue Heimat verwaltet fast 17.000 Miet- sowie
4500 Eigentumswohnungen.
Politische Überlegungen in
Wien, dass Mieter die Wohnungen günstig erwerben
können sollten, lehnen die
NHT-Chefs strikt ab. „Das
würde an den Grundfesten
der Gemeinnützigkeit rütteln
und wäre eine massive Schädigung“, so Pollo und Tratter.
Solche Verkäufe würden nach
der Behaltefrist der Preisspekulation Tür und Tor öffnen.
Miete gefragter als Kauf
Wohl auch wegen der strikten
Kreditregeln (Stichwort um-
x
strittene KIM-Verordnung,
die aber Mitte 2025 ausläuft)
seien zuletzt Mietwohnungen weit stärker nachgefragt
gewesen als Eigentum, betont Pollo. Die Kosten für die
Mieter seien durch die starke Verteuerung bei Bau, Zinsen, Energie und Personal in
den letzten Jahren deutlich
gestiegen. So habe sich der
Gas-Einkaufspreis teils bis zu
versiebenfacht. „Und da sind
wir reiner Passagier.“ Mittlerweile habe sich der Energiemarkt wieder spürbar beruhigt, Entlastungen gebe man
rasch weiter. Zudem dürften
die bereits reduzierten Zinsen weiter sinken. „Jedes Prozent Zinsen heißt dann im
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Foto: NHT/Fon
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