Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_12_29_Presse_OCR

- S.11

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_12_29_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
tirol.orf.at

Große Pläne für das Museum

Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum soll um- und neugebaut
werden. Für das vom Vorarlberger Architektenteam Marte Marte
geplante Projekt sind 59 Millionen Euro budgetiert. Direktor Andreas
Rudigier kündigte die Fertigstellung des Baus für den Sommer 2027
an.

Im Juli sperrte das Museum zu. Das Ausräumen wurde zu einer
logistischen Herausforderung. Riesige Gemälde, etwa „Das Kreuz“ von
Albin Egger-Lienz mussten eingerollt werden. Kostbare Objekte wie die
persische Artukidenschale wurden in Spezialtransporten ins
Sammlungs- und Forschungszentrum nach Hall übersiedelt.

300.000 Bücher mussten ein- und wieder ausgepackt werden. Die
Bibliothek wurde vorübergehend im Tiroler Volkskunstmuseum
untergebracht. In einfachen Obstkisten sind durch Zufall
handgeschriebene Briefe von Heinrich von Kleist aufgetaucht. Das war
ein Jahrhundert-Fund, der internationales Aufsehen erregte.

Das Vorarlberger Büro Marte Marte plant den Um- und Neubau.

„Erschöpfung“ in Hall

Das barocke Lebensgefühl in der Stadt Hall ist getrübt. Die
Kultursubventionen wurden um die Hälfte gekürzt. Das traf langjährige
Veranstalter, etwa das Kulturlabor Stromboli oder die Galerie St.
Barbara. Maria und Hannah Crepaz wurden im Oktober mit dem
Landespreis für Kunst ausgezeichnet, doch die Kulturarbeit würde
immer prekärer, sagt Hannah Crepaz. Dem Osterfestival gab sie heuer
den vieldeutigen Titel „Erschöpfung“. „Wenn sich das Finanzielle
erschönft, wird es natlürlich umso schwieriger 71 arheiten.“

Die Veranstalter des Literaturfestivals „Sprachsalz“ verließen Hall aus
Protest gegen die Kürzungen und übersiedelten nach Kufstein.
Literaturgrößen aus aller Welt werden in Zukunft im Tiroler Unterland
auftreten. Der Neustart ist geglückt, erzählte eine Besucherin aus
Deutschland: „Ich bin im Lese-Glück und im Zuhör-Glück und ich sitze
von Beginn an da und habe bisher noch keine einzige Lesung verpasst.“

Neue und abgeschlagene Köpfe

Eine der angesagtesten Tiroler Künstlerinnen ist derzeit Esther Strauß.
Sie sorgte im Sommer für internationales Aufsehen mit ihrer Figur
„Gebärende Maria” im Linzer Dom. Unbekannte Täter köpften die
Holzskulptur brutal. In der aktuellen Ausstellung in der Kunsthalle im
Taxispalais bietet Strauß dem Publikum die Möglichkeit, die NS-
Geschichte der eigenen Familie zu erforschen. Formulare des
deutschen Bundesarchivs liegen zum Ausfüllen griffbereit.

Seite 11 von 13