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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Was steckt hinter dem Aus für die Seniorenresidenz?“, Seite 4

Was steckt hinter dem Aus
für die Seniorenresidenz?

Noch sind Fragen offen, vor allem, was nach der Gebäudesanierung passiert. Der
Rückzug des Betreibers fällt mit dem Verkauf der Vamed-Gruppe zusammen.

Von Peter Nindler

Innsbruck - Die BewohnerInnen der Innsbrucker Seniorenresidenz Veldidenapark
sind verzweifelt: „Wir Betroffene im Alter von 80 bis über
90 Jahren wollen aber unter
keinen Umständen aus unserer vertrauten Umgebung
in ferne Unterkünfte abgeschoben werden. Wir haben
schweren Herzens unsere
Wohnungen und Häuser aufgegeben (aufgeben müssen)
und den Versprechungen der
Vitality Residenz vertraut: ‚Vital und sorglos im Alter!‘ Wir
empfanden die Angebote von
Gesundheitseinrichtungen,
Freizeitaktivitäten und hoher
sicherer Lebensqualität als
beruhigend.“

Sie wurden leider bitter
enttäuscht. Hinter den Kulissen wird deshalb heftig darüber diskutiert, wie es so weit
kommen konnte und warum sich die zur Vamed Care
gehörende Vitality Residenz
mit 31. Juli aus der Seniorenresidenz zurückzieht und
alle Mietverträge kündigt.
Schließlich erfolgt dies nur
neun Monate nach Übernahme der Vamed Care durch die
Ynomos Beteiligungsverwaltungs GmbH. Hinter der Ynomos verbirgt sich übrigens
der französisch-luxemburgische Investmentfonds PAI.

Nicht mehr wirtschaftlich?

Wirtschaftlich dürfte die Vamed Care zuletzt durchaus
mit Herausforderungen konfrontiert gewesen sein, 2023
wies die Bilanz etwa ein Minus von 1,463 Mio. Euro sowie ein negatives Eigenkapital in derselben Höhe aus.
Die Gebäudeeigentümer,
die Wiener Städtische und
die Hypo Tirol Leasing, waren
überrascht, dass die Vitality
den Betreiber-Vertrag kündigt. Schließlich wurde schon
seit Monaten über die Sanierungsmaßnahmen für die inzwischen 30 Jahre alte Seni-

D

Mietverträge wurden jetzt alle gekündigt, der Betreiber steigt aus.

orenresidenz mit der Vamed
Care verhandelt. Es ging darum, die Sanierung im laufenden Betrieb umzusetzen. Wie
im Seniorenheim in Jenbach.
Wollte die Vitality bewusst
die Reißleine ziehen? Das wird
vehement dementiert: „Die
Voraussetzungen für die Fort-

setzung des Pflegebetriebs
sind in der bestehenden Form
nicht mehr gegeben“, heißt
es in einer Stellungnahme.
Zugleich verfüge Vitality Residenz nicht über die Strukturen, um eine Betreuung „unter
den aktuellen Gegebenheiten“
sicherzustellen.

Seniorenresidenz Veldidenapark

Wem gehört die Seniorenresidenz? Eigentümerin ist die
Veldidenapark Errichtungs- und
Verwaltungs GmbH in Wien. Die
Gesellschafter sind die Wiener
Städtische Versicherung und die
Hypo Tirol Leasing GmbH.

Betreiberin: m Dezember
2019 hat die zur Vamed Care
gehörende Vitality Residenz den
Veldidenapark übernommen.

Eigentümerwechsel: Im September des Vorjahres übernahm
die Ynomos Beteiligungsverwaltungs GmbH die Vamed Care.

VITALITY RESIDENZ
Veldidenapark Inasbruck

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Diskussionen um die Residenz
Veldidenapark. Foto: Rita Falk

Gesellschafterin der Ynomos ist
die in Luxemburg eingetragene
Aceso Holding. Vormals firmierte
sie unter PAI Aldringen Participations. Dabei handelt es sich
um einen Investmentfonds.

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Rund 100 Appartements gibt es im Veldidenapark, zuletzt waren sie aber nur noch zu zwei Dritteln belegt. Die

Foto: Rita Falk

Was passiert jetzt? Die rund
20 BewohnerInnen mit geringem Pflegebedarf sollen mit
Unterstützung der mobilen
Hilfe der Johanniter während
der Umbauphase im Veldidenapark bleiben können. Ihnen werden entsprechende
Angebote gemacht. Für die
Pflegebedürftigen wurden Ersatzlösungen mit den Innsbrucker Sozialen Diensten
vereinbart.

Wiener Städtische und Hypo Leasing wollen nach dem
Rückzug der Vitality Residenz ab 2026 eine stufenweise Generalsanierung der
Seniorenresidenz durchführen. Die künftige Nutzung
wie zeitgemäße Wohnformen
für SeniorInnen oder integrative Wohnkonzepte soll in
enger Abstimmung mit der
Stadt Innsbruck erfolgen. Die
Widmung lässt auch nichts
anderes zu, sie ist auf Seniorenwohn- und Pflegeheim
festgelegt. Am kompletten Sanierungs- und Nachfolgekonzept wird aber noch gefeilt.