Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_20_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Soll Innsbruck den ESC 2026 austragen?“, Seite 2
Pro & Contra - Das innerösterreichische Bewerbungswettrennen läuft
Soll Innsbruck den
ESC 2026 austragen?
T irol und Innsbruck können sich
den ESC leisten. Daran ändert auch
die angespannte Lage in den Kassen von Land und Stadtgemeinde nichts.
Wien hatte seine Chance. Und auch wenn
in der Bundeshauptstadt die Wege kürzer,
die Halle größer und der Draht zwischen
dem Rathaus und der ORF-Spitze ein ungleich direkterer ist als unterm Goldenen
Dachl - Innsbruck wäre eine würdige ESC-
Stätte. In Zeiten schwächelnder Wirtschaft
gehört investiert. Für jedes öffentliche
Pimperl-Infrastrukturprojekt wird mit
dieser Zauberformel argumentiert. Mit
dem ESC wird ein 200-Millionen-Publikum
erreicht. Für eine Tourismusregion wie
Tirol und Innsbruck ein Lotto-Jackpot. Das
ESC-Investment kommt über die Wertschöpfung retour. Das hat Basel versichert
und Wien (2015) belegt. Dass Land wie
Stadt gleichzeitig in ihren Alltags-Budgets
trotz allem den Rotstift zücken müssen,
bleibt ein Widerspruch. Einer, der
jedoch argumentiert werden
kann. Wenn man denn will.
Pro
Von Manfred Mitterwachauer
ür Innsbrucks Bürgermeister
F Johannes Anzengruber ist es ein
„No-Brainer“: Er muss nicht lange
nachdenken, ob sich seine (und unsere)
Stadt für den ESC 2026 bewerben soll.
„Na klar doch!“, befindet das kommunale Oberhaupt quasi aus der Hüfte und
steigt medial gleich ordentlich aufs Gas.
Woher die nötigen Millionen kommen,
um dem ORF ein unwiderstehliches
Offert zu unterbreiten? Nichts Genaues
weiß man nicht. Spätestens hier wird
der ESC vom „No-Brainer“ zum „nice to
have“: Kann man machen, so man die
Hausaufgaben erledigt hat. Und das hat
Innsbruck nicht. Schon länger erodiert
die freie städtische Kulturszene. Räume kommen abhanden, neue werden
versprochen, Ankündigungen warten auf
Taten. Sollte Anzengruber tatsächlich
Geld flüssig haben, hier wäre es gut investiert. Und zwar auch dann noch, wenn
die ESC-Karawane längst weitergezogen ist zum nächsten
großen Happening.
Contra
Von Markus Schramek
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