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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_13_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Innsbruck quält Autofahrer“, Seite 15
Ein Fall für Motz
Innsbruck quält Autofahrer
Von Michael Motz
E s kommt wohl nicht oft
vor, dass eine Hochschulprofessorin ein Verkehrszeichen nicht versteht.
Die in Innsbruck lehrende
Frau wandte sich ratsuchend
an uns: „Ein Parkschild in der
Wilhelm-Greil-Straße sorgt
seit Jahren für Verwirrung
bei Autofahrern und führt zu
einer Abzocke mittels Parkstrafen! Gleichfalls wissen
Parksheriffs nicht, wie dieses
Verkehrsschild zu lesen ist,
und geben auf Nachfrage
falsche Auskunft.“ Die Frau
Professor hatte nämlich eine
Politesse an Ort und Stelle
gefragt, ob man sich „auf
diesen Parkplatz am Samstag
nach 13 Uhr hinstellen darf.
Und die junge Dame hat mir
das eindeutig bestätigt.“ Später bekam sie dann doch eine
Strafe, die sie bekämpfte.
Schließlich entschied das
Landesverwaltungsgericht
Tirol gegen die Hochschullehrerin. Eine Parkerlaubnis
für Autos wurde verneint. Ich
habe in der Wilhelm-Greil-
Straße 21 vorbeigeschaut.
Und tatsächlich: Die Tafel ist
eindeutig. Es ist ein Halteverbot mit Ausnahmen. Ausgenommen sind aber nicht
Pkw, sondern nur „einspurige Fahrzeuge“.
Wir thematisieren den
Fall, weil diese Regelung
nicht untypisch ist für das
Verhältnis der Landeshauptstadt zu Autos. Die
Professorin fragt sich zu
Recht, warum sie als geplagte Anwohnerin in der Nacht
oder am Wochenende nicht
dort parken darf. In der Gegend wurden die Parkplätze
systematisch reduziert.
Ins Bild passt da auch das
Wegschauen bei E-Scootern.
In manchen Stadtteilen,
etwa in Arzl, standen zuletzt
tagelang Elektro-Roller
herum - oft provokant verkehrsstörend. Offenbar gilt
hier zweierlei Maß.
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