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Jahr: 2025

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Kronenzeitung

„Kein Ende der MCI-Pleite‘“, Seite20

Foto: Johanna Birbaumer

TIROL.GRUENE.AT

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Tirol

Zeliha Arslan (Grüne), Markus Sint (Liste Fritz), Evelyn Achhorner (FPÖ) und Susanna Riedlsperger (Neos, von links).

Kein Ende der MBI-PIeüe

Die vereinte Opposition im Landtag erläutert, warum die Landesrechnungshof-Prüfung zum

MCI-Neubau für sie Sinn macht und warum sie den Sanierungsweg als „peinlich“ erachtet.

arum hat die Landesregierung beim Neubau der Hochschuleinrichtung MCI nun zum
zweiten Mal die Stopptaste
gedrückt? Wo lagen die Planungsfehler? Warum ist der
Vertrag mit dem Totalunternehmer nach wie vor geheim
und wofür wurden 16.000
Beraterstunden benötigt?
„Jetzt schlägt die Stunde
der Aufarbeitung dieses
Bauskandals“, erläuterte
gestern die yereinte Opposition aus FPO, Grünen, Liste
Fritz und Neos. „Die Landesregierung hat uns bei diesem Projekt stets im Dunkeln gelassen, alles, was wir
dazu wissen, haben wir uns
selbst hart erarbeitet“, gaben
die vier gestern zu Protokoll.
Mit 343 Fragen soll versucht werden, Licht ins
Dunkel zu bringen. Beantworten soll diese der Landesrechnungshof mittels
einer Sonderprüfung. „So
ein Desaster darf sich nicht
wiederholen“, sagte LA Zeliha Arslan (Grüne), „das Projekt soll jetzt in einer Black-

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
kurz notiert

box verschwinden, das werden wir nicht zulassen.“
Fritz-LA Markus Sint sieht
die Schuldfrage geklärt:
„Der MCI-Neubau war immer ein Baby der OVP. Jetzt
hat man gesehen: Die selbst
ernannte Wirtschaftspartei
kann selbst nicht wirtschaften.“ Auch die zuletzt zuständig gewesene SPO könne man nicht aus der Verantwortung entlassen. „Wir
wollen mit der Rechnungshofprüfung die Grundlage
dafür legen, dass solche Millionengräber in Zukunft
nicht mehr geschaufelt werden“, betonte Neos-LA Susanna Riedlsperger. 12,5

Millionen Euro Steuergeld
seien für (Fehl-)Planungen
und Berater in den Sand gesetzt worden. FP-LA Evelyn
Achhorner, selbst Architektin, vermutet, dass das nur
die Spitze des Eisbergs ist:
„Ich gehe vom Dreifachen
aus. Obwohl das Projekt
nicht einmal über das Stadium eines Vorentwurfs hinausgekommen ist.“

Von der Sonderprüfung
erwartet sich die Opposition
klare Handlungsempfehlungen für die Zukunft und eine
Klärung der politischen Verantwortung, obwohl die
meisten längst aus ihren
Amtern geschieden sind — so
weit reicht das MCI-Desaster bereits zurück.

Und es spricht einiges dafür, dass es in die Verlängerung geht. Denn anstelle
eines Neubaus, der zuletzt
für 250 Millionen Euro in
Aussicht gestellt worden
war, sollen nun Bestandsadaptierungen bzw. Sanierungen treten — in welchem Ausmaß, da fehlt der Opposition erneut der Durchblick.

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„Das ist auch keine Lösung.
Jetzt sollen Millionen privaten Investoren zugeschoben
werden, um Baulücken zu
stopfen. Das ist Steuergeldvernichtung pur. Wir wollen
diesen für den Hochschulstandort Tirol peinlichen
Weg nicht mitgehen“, ist
sich die Opposition einig.
Sie sieht nur „vorübergehend ein endgültiges Aus“
für den Neubau MCI Campus. „Es gibt Alternativ-
Standorte wie neben dem
neuen Haus der Physik in
Innsbruck, wo ein Zweckbau
errichtet werden könnte.“
„Die Opposition reitet mit
dem MCI-Neubau ein totes
Pferd“, stellt VP-Klubobmann Jakob Wolf fest. „Die
Opposition hat 343 Fragen,
die Bevölkerung interessiert
nur eine: Kann das Land für
einen MCI-Neubau 250
Millionen Euro ausgeben?
Die Antwort ist Nein“, sagt
Wolf. Die Entscheidung von
LH Mattle, das MCI zu sanieren und nachzuverdichten, werde von der Bevölkerung „massiv unterstützt“.