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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

Von Liane Pircher

Innsbruck — Österreichs Bevölkerung hat sich in den
letzten zwei Jahrzehnten
sehr geändert. Heute liegt
der Migrationsanteil bei fast
28 Prozent. Der größte Anteil kommt aus Deutschland.
Aus Sicht vieler in Österreichs
Bevölkerung wird das nicht

Die Zahl der Asylwerber ist rückläufig, trotzdem zogen knapp
700.000 Menschen in den letzten zehn Jahren nach Österreich. Wie

„Gute Ausländer, schlechte Ausländer“, Seite 3, (Ausgabe 26.7.2025)

gut gelingt Integration im Alltag? Verschiedene Ansichten dazu.

als „Migration” wahrg| i i d. Kohlenmen. Fakt sei, so die Wissen- berger sagt, dass der aktuelle
schafterin Judith Kohlenb ı i B

ger, dass „für viele Menschen
Migrant nicht gleich Migrant
ist”. Das jüngst veröffentlichte Jahrbuch für Migration und Integration zeigte

Bl nur
als Teil eines großen Puzzles
gesehen werden könne. Man
müsse internationale Daten
wie den Eurobarometer mit-

inbezi Dieser würde

auf, dass ÖsterreicherInnen
Integration skeptischer sehen als Menschen mit Mig-

zeigen, dass 67 Prozent der
Bevölkerung Zuwanderung
positiv sehen —- ganz nach

dem Motto: „Die, die etwas
beitragen, brauchen wir.” Bei
der Akzeptanz würden die
Herkunftsländer eine Rolle
spielen, so Kohlenberger.
Und: Daten zeigen, dass
überall dort, wo ein direkter
Kontakt mit Migranten und
Geflüchteten besteht, die
Bewertung des Zusammenlebens besser ist. Besonders

wichtig sei die Ankommensphase, wenn es um Integration geht. Isolation in der Asylantragsphase sei kein guter
Start, so die Expertin.

Judith forscht an
der WU Wien zu Migration. — ra=

Chrntan Lan

72 ” /[ Anton Rieder, Chef Riederbau,
r -

Fn O0a

tgt 259 Mitarbeiter, 65 davon mit
ausländischen Wurzein. „Unsere
Erfahrung zeigt Integration kann
geängen. Arbeiter akzeptieren Arbeiter,
e gu arbeiten - so einfach ist das.
Herausforderungen gibt es manchmal
bei Personen mit Fluchthintergrund -
Oft wegen sprachficher Hürden oder
fehlender Praxis. Aber es gübt auch positive Gegenbeispiele*, so Rieder. „Für
mich als Poler zählt nicht, wo jemand
herkommt, sondem ob er mitanpackt
und ins Team passt“, sagt Rainer.

on Sptnper

Hayat S. (1.) und Samaher Y., nen aus dem Libanon. Die
beiden Frauen sind seit 15 Monaten bzw. zwei Jahren hier, im Ubanon
arbeiteten sie als ausgebildete Krankenschwestern. Sie sprechen Deutsch
auf dem Level A. „Deutsch zu lemen ist extrem wichtig. Die Leute hier sind
freundlich, aber es Ist nicht ganz so einfach, mit Einheimischen in Kontakt
zu kommen*, sagt Samaher Y. Sie freut sich auf Ihr erstes Praktikum in
einem Altenheim. „Wer sich emsthaft um Integration bemüht, solite auch
bessere Chancen bekommen. Meine Söhne dürfen keine Lehre machen,
obwohl sie es geme würden. Das macht mich traurig*, sagt Hayat S.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Anteite der Iim

2024 In P tebenden
Bevölkerung (insgesamt 9,03 Mio. Menschen) In Österreich. Migranten
erster Generation wurden selbst im Ausland geboren, jene zweiter Generation sind Nachkommen von im Ausiand geborenen Eitern.

Froko Sparper

Bernhard Matt, I1G-Hausverwaltung
von ca. 6500 Stadtwohnungen in
Innsbruck: „Zwischenmenschliche
Themen gibt es in großen Wohnkamplexen immer wieder. Diese können
verschiedene Auslöser, wie z.B. die
Nichteinhaltung von Ruhezeiten,
Sauberkeit, Abfaltrennung, spielende
Kinder, Tierhaltung, etc. haben, Bei
Hausordnungen arbeiten wir mit Piktogrammen (Bildem) und mit Deutsch in
einfacher Sprache. Damit beugen wir

wegen
Barrieren vor. Das funktioniert gut.“

oa Spdnper

Seite 4 von 15

Marta V. und Emidio Z. unterrichten
Deutsch als Fremdsprache beim

BFI Tirol. „Deutsch zu leren, Ist
komplex und Dialekte machen es oft
noch schwieriger. Statt auf Defizite zu
schauen, solten wir die Stärken der
Menschen sehen. Wele Migrantinnen
bringen Qualifikationen mit, die kaum
anerkannt werden, nur weil das Deutsch
nicht perfekt ist. Vielfalt sollte auch als
Bereicherung verstanden werden. Auch
kostenlose Kinderbetreuung, wie am BFI,
häft, strukturelle Hürden abzubauen und
Deutschiemen zu ermöglichen.“