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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_23_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Mehr Sicherheit auf den Radrouten in der Stadt“, (Leserbrief) Seite 14
Mehr Sicherheit auf den
Radrouten in der Stadt
Thema: Neugestaltung der Erzherzog-Eugen-Straße in Innsbruck, Infrastruktur für den Radverkehr.
ije Erzherzog-Eugen-
Straße in Innsbruck
wurde kürzlich umfassend
saniert. Dabei hätte ein sicherer, baulich getrennter Radweg entstehen können - ohne
Mehraufwand. Ein einfacher
Tausch von Park- und Radfahrstreifen hätte genügt. Er
hätte nicht nur mehr Sicherheit für Radfahrende geschaffen, sondern auch Konflikte
reduziert und den Autoverkehr entlastet. Kein Parkplatz
wäre entfallen, kaum zusätzliche Kosten wären entstanden. Doch die naheliegende
Maßnahme wurde nicht ergriffen. Denn Politik und Verkehrsplanung ignorieren die
Sicherheit für Menschen am
Rad weiterhin konsequent.
Dieser Straßenzug ist für
den Innsbrucker Radverkehr
besonders relevant: für Hunderte Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu den
Schulen an der Kettenbrücke,
für die zahlreichen Beschäftigten des nahe gelegenen
Krankenhauses und für die
vielen Mitarbeitenden und
Besucher:innen des angrenzenden Seniorenzentrums
im Saggen.
Eine einfache, sichere und
zeitgemäße Lösung wurde
verpasst. Stattdessen mal-
Viele Städte sind derzeit gefordert, die Sicherheit und Infrastruktur auf
Radrouten zu verbessern.
te man wieder eine schmale
Mehrzweckmarkierung auf
die Fahrbahn. Eine Maßnahme, die aus fachlicher Sicht
längst als überholt gilt. Solche Streifen führen nachweislich zu geringeren Überholabständen. Wer so plant,
obwohl es anders möglich
wäre, nimmt das Unfallrisiko
bewusst in Kauf.
In vielen Fällen - so auch in
der Erzherzog-Eugen-Straße
— ließe sich der Radfahrstrei-
Foto: iStock
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fen problemlos auf die innere Seite, getrennt neben den
Gehsteig, verlegen. Diese Anordnung bietet deutlich mehr
Schutz und entspricht dem
Stand einer modernen Verkehrsführung. Auch bei den
bevorstehenden Sanierungen, wie z.B. der Templstra-
ße, wäre das die vernünftige
Lösung. Es bleibt zu hoffen,
dass der Radverkehr dort
nicht erneut im toten Winkel
des Straßenbaus steht.
Dass die Sicherheit von
Menschen auf dem Fahrrad
— darunter Kinder und ältere Menschen - nicht mitgedacht wird, ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines
strukturellen Problems im
Innsbrucker Straßenbau. Verantwortlich dafür ist Stadträtin Mariella Lutz (Liste Anzengruber), zuständig für
Tiefbau und Straßenbetrieb.
Mathias Schweighofer
6020 Innsbruck