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Jahr: 2025

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- S.9

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Tiroler Tageszeitung

„Wie ein Lotto-Jackpot“

Familie Scheiring-Maritschnig wohnt mit ihren
zwölf Kindern im Innsbrucker 0-Dorf in zwei zusammengelegten Wohnungen auf insgesamt

140 m?, Eine Wohnung hat ihnen die Oma vererbt.
Dass die angrenzende spiegelverkehrte Wohnung
verkauft werden soll, hat die Familie vor zwölf Jahren zufällig erfahren. „Das war wie ein Lotto-Jackpot.“ Die Betriebskosten sind mit jeweils 265 Euro
pro Wohnung teurer als die Kreditrate für die damals um 140.000 Euro erworbene zweite Wohnung.
Die Familie ist im Allgemein-Garten des Hauses zu
sehen. „Der ist Gold wert“, sagt die Mama. Ihre Wohnung geht aber auf die andere Seite raus. Nachteil:
„Kein Balkon und die schlechte Einteilung“, so der
Papa. „Es ist einfach ein Altbau.“

aktuell für eine 80-m“-Wohnung am freien Markt 61,2 Prozent seines Monatseinkommens berappen. Das sind die Zahlen
für Innsbruck, doch gerade in diesem Bereich wirkt die Landeshauptstadt wie ein
Brennglas.

Unterbelegte Wohnungen

Die Lösungsansätze sind vielfältig: So
wurde 2022 tirolweit die Leerstandsabgabe eingeführt. Die Einnahmen und
der Lenkungseffekt - man erwartete sich
mehr Mietwohnungen auf dem Markt —-
sind bescheiden. 2025 wurden bisher nur
72.160 Euro als Bußgeld für Leerstand
von WohnungsbesitzerInnen, die ihre
Immobilie nicht vermieten, eingezahlt.
5000 von 45.000 erfassten Wohnungen
wurden nicht vermietet. Des Pudels Kern
liegt woanders: Es leben zu viele Menschen auf zu großer Fläche. Ein Drittel
der erfassten Wohnungen ist unterbesetzt. Fazit: Es werden nicht nur viele
Mischmaschinen laufen, sondern auch
kluge Köpfe rauchen müssen, um zukunftsfitte Wohnlösungen zu finden.

Die Ausstellung „Suche Wohnung“ läuft im
Stadtarchiv, Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr.

1,7

Personen bewohnen derzeit
durchschnittlich
gemeinsam eine
Wohnung in der
Landeshauptstadt.
In den 1940er-
Jahren waren es
hingegen noch

3,5 Personen.

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„Alte Häuser beleben“

Hannes K. (49) wohnt in einer Alters-WG in einem alten Bauernhaus
in Innsbruck in zwei Zimmern auf
35 m?. „Ich brauchte schnell eine
Wohnung und diese stand mir gleich
zur Verfügung. Ich zahle ungefähr 19
Euro pro Quadratmeter. Mir gefallen
alte Bauten und ich finde es wichtig,
alte Häuser zu beleben. Würde man
sie nicht bewohnen, wären sie in kürzester Zeit nicht mehr bewohnbar. Ich
sehe durch meinen Beruf in jedem Ort
viele alte Häuser, vor allem auch Bauernhäuser, die leer stehen, verrotten
und deswegen dem Wohnungsmarkt
entzogen werden. Würden sie zur Verfügung stehen, hätten wir wesentlich
weniger Wohnungsnot. Hier ist die
Politik gefordert, diesen Missständen
durch gesetzliche Regulierungen entgegenzuwirken.“