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Tiroler Tageszeitung

„Corona brachte frische Luft“, Seite 5

Corona brachte frische Luft

Von der Digitalisierung bis zum Auslüften: Die Pandemie hat in Tirols Spitälern, Schulen und
Firmen viele Entwicklungen angestoßen, die auch heute noch nachwirken. Ein Rundruf.

Von Benedikt Mair

Innsbruck - Auf einen Schlag
war alles anders. Vor fünf Jahren zwang Corona die Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und Unternehmen
auch in Tirol zu Maßnahmen,
die das Risiko für eine Ansteckung mit dem gefährlichen
Virus minimieren, ohne dabei den Betrieb empfindlich
zu stören. Unterrichtet wurde virtuell, gearbeitet von daheim aus, der Zugang zu den
Spitälern strenger reglementiert. Viele der Entwicklungen,
die am Beginn der Pandemie
angestoßen wurden, wirken
nach und prägen noch heute
den Alltag- bis hin zur frischeren Luft in Klassenzimmern.

‚ Jetzt besteht ohne

Zweifel größere
Sensibilität dafür, dass
Räume gut gelüftet werden sollen.“

Bernhard Deflorian
(Bildungsdirektion Tirol)

Besonders das Gesundheitswesen haben Lockdowns und
die hohe Zahl an Erkrankten
anfangs hart getroffen. An der
Klinik Innsbruck gab es recht
rasch Zugangsbeschränkungen. „Wegen der haben wir
neue, große digitale Schirme
angeschafft“, sagt Sprecher Johannes Schwamberger. „Die
sind jetzt immer noch gut
nutzbar, um über Aktuelles zu
informieren.“ Wer wann wen
besuchen darf, sei auch komplett neu erarbeitet worden.

„Die Regeln sind heute
strenger“, meint Schwam-

P C ä D

berger. „Aber mit durchaus
positiven Auswirkungen und
im Sinne aller Beteiligten. Der
ganze Ablauf lässt sich besser
koordinieren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind
entlastet und auch für Patientinnen und Patienten ist es
von Vorteil.“ Die zusätzliche
Ruhe sei beispielsweise förderlich für Neugeborene und
ihre Mütter.

Die Masken wurden zu eiem Symbol für
sie tragen, um andere nicht anzustecken. Heute ist das immer öfter gängige Praxis.

An n T

Und dann sind da noch
die Masken, die zu Symbolen der Pandemie wurden.
„Früher war es fast undenkbar, dass Kranke sich so was
aufziehen, wenn sie ins Spital gehen, um dort andere
nicht anzustecken“, sagt der
Klinik-Sprecher. „Inzwischen
ist es durchaus üblich, eine
Ambulanz zu betreten und
dort zwei oder drei Leute sit-

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Corona. Vor der Pandemie war es undenkbar, dass kranke Menschen

Symbolfoto: Rudy De Moor

zen zu sehen, die eine Maske
tragen.“

Massive Auswirkungen hatte Corona auch auf die heimischen Schulen. „Abgesehen
von den Nachteilen, welche
die Lockdowns mit sich brachten, haben sie auch zu Neuerungen geführt, die durchaus
von Vorteil sind“, sagt Bernhard Deflorian, Sprecher der
Tiroler Bildungsdirektion. „In

kurzer Zeit musste das Unterrichten in Form von Distance
Learning entwickelt und umgesetzt werden. Diese Methode kommt nach wie vor bei
Bedarf zum Einsatz.“ Etwa
dann, wenn sich durch Influenza oder andere Krankheiten die Notwendigkeit ergibt.
Früher sei ins solchen Fällen
eine Schließung der Schule angeordnet worden. Auch
das Ablegen einer mündlichen
Prüfung sei inzwischen virtuell
möglich. Generell habe es einen „Digitalisierungs-Schub“
gegeben.

‚ ‚ Home-Office gab es
schon vor Corona.
Ohne Pandemie hätte es
aber länger bis zum heutigen Status gebraucht.“

Bernhard Achatz
(Wirtschaftskammer Tirol)

Angeschoben wurde auch
das Wissen darüber, dass frische Luft das Denken fördert.
Es gebe mehr Bewusstsein,
sagt Deflorian. „Jetzt besteht
ohne Zweifel größere Sensibilität dafür, dass Räume gut gelüftet werden sollen.“

Zwar nicht initiativ angestoßen, aber beschleunigt wurden Neuerungen bei vielen
Betrieben im Land. „Home-
Office gab es schon vor Corona“, sagt Bernhard Achatz,
Leiter der Rechtsabteilung bei
der Tiroler Wirtschaftskammer. „Ohne Pandemie hätte
es aber wohl länger bis zum
heutigen Status gebraucht.“
Auch Dienstreisen seien reduziert worden. „Heute wird öfter online konferiert.“