Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_11_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
e Begutachtung von Einreichungen für neue „Zeitpunkte“: Dabei handelt es
sich um handgeformte Bronzescheiben, die von der Stadt seit 2024
angebracht werden, um an Opfer der NS-Diktatur zu erinnern. Die
kreisrunden Plaketten, auf denen der Name des einzelnen Menschen
verzeichnet ist, werden in unmittelbarer Nähe des letzten frei gewählten
Wohnorts der Opfer montiert. Begleitet wird das Gedenkzeichen von einem
QR-Code, der auf die Website www.zeitpunkte.at verweist, wo
Informationen zu den jeweiligen Biografien mehrsprachig abgerufen
werden können. Die Plaketten können an Lichtmasten oder eigens
errichteten Stelen befestigt werden, neue „Zeitpunkte“ werden
ausschließlich auf Anträge aus der Zivilgesellschaft hin errichtet. Die Stadt
Innsbruck hat sich hier bewusst für eine Alternative zu den
„Stolpersteinen“, einem mittlerweile in vielen Städten verbreiteten
Gedenkzeichen, entschieden.
Die Kernstockstraße ist nach einem Dichter benannt, der unter anderem mit dem
propagandistischen „Hakenkreuzlied“ hervortrat - nicht der einzige problematische Straßenname in
Innsbruck. Die einheitlichen Zusatztafeln sind vielen zu wenig.
e Überprüfung von belasteten Straßennamen: Dafür soll der Beirat einen
Katalog mit Kriterien und Empfehlungen zu Umbenennungen ausarbeiten.
Zuletzt hat eine Klasse der Mittelschule Kettenbrücke dieses Thema in
Innsbruck wieder ins Bewusstsein gerückt: In einem preisgekrönten Projekt
fordern die SchülerInnen, historisch belastete Namen wie Kernstock-, Löns-,
General-Feuerstein- und Burghard-Breitner-Straße durch die Namen
mutiger und innovativer österreichischer Frauen zu ersetzen.
* Neue Gedenktafeln, Denkmäler und Freiplastiken. Wesentliche Kriterien bei
der Begutachtung sollen historische oder (erinnerungs-)politische
Beweggründe sowie die künstlerische Umsetzung der geplanten Denkmäler
oder Adaptierungen sein.
„Gedenkarbeit braucht fachkundige und objektive Entscheidungen“, meint
Vizebürgermeister und Kulturstadtrat Georg Willi (Grüne). Hier sei künftig
eben der neue Beirat für Erinnerungskultur am Zug - wobei die ExpertInnen
nur Empfehlungen abgeben können: Die Letztentscheidung liegt bei der
Stadtpolitik.
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