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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_11_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Kulturräume im Konjunktiv“, Seite 12
11.7.2025
Kulturräume im Konjunktiv
Sechs städtische Liegenschaften könnten künftig Innsbrucks kulturelle Raumnot etwas lindern.
Innsbruck — Innsbrucks Kultur- und Veranstaltungsszene
fehlt es an Raum. Den einst
in Aussicht gestellten Ersatz
für die Konzerthallen in Hafen
und Weekender gibt es nach
wie vor nicht. Die BALE, ein
von der heimischen Kreativbranche genützter Co-Workingspace in der Höttinger Au,
wurde inzwischen geräumt.
Die Betreiber der „Jungen Talstation“ haben den Kampf um
ihr Kulturzentrum am Fuß der
alten Hungerburgbahn noch
nicht aufgegeben. Obwohl die
Stadtregierung Ankauf und
Sanierung des Gebäudes am
Rennweg - trotz Absichtserklärung im koalitionären Zukunftsvertrag - zu den Akten
gelegt hat. Und die Zukunft
des Kultur-Kubus „Reich für
die Insel“ am Landestheater-
vorplatz steht weiterhin in den
Sternen. Ein Konzept für dessen dauerhafte Nutzung liegt
seit Anfang des Jahres vor. Kulturstadtrat Georg Willi (Grüne)
findet es „sehr überzeugend“.
Aus der von Willi bereits im
April angekündigten baldigen
Entscheidung dafür oder dagegen wurde bislang nichts.
„Keine fertigen Produkte“
Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) entdeckte die
Raumnot schon in Wahlkampfzeiten als Thema. Im
April präsentierten Willi und
er ein erstes, noch recht vages
„Maßnahmenpaket“: Räume
im Besitz der Stadt und der
Innsbrucker Immobiliengesellschaft sollten Kulturschaffenden zeitnah zugänglich gemacht werden.
Nun, gut drei Monate später, wurden die städtischen
Liegenschaften, die von Kulturschaffenden künftig wiederbelebt werden könnten,
präsentiert. Konkret handelt
es sich um sechs Kulturräume
im Konjunktiv —- vom früheren
Friseursalon (etwa 70 Quadratmeter) bis zum aufgelassenen
Autohaus mit mehr als 1800
Quadratmetern.
Die einzelnen Objekte böten „eine große Bandbreite an
Möglichkeiten“, heißt es dazu
von Seiten der Stadt. Allerdings
handle es sich bei keinem der
Räume um ein „fertiges Produkt“, stellt Thomas Bonora
klar. Bonora begleitet das Projekt als Kulturraumkoordinator. Die Orte hätten Charakter,
unterstreicht er. „Wir möchten
den Menschen, die dringend
Raum für ihre Arbeit suchen,
die Möglichkeit geben, sich
aktiv in die Weiterentwicklung
einzubringen.“
Inzwischen sind die städtischen Liegenschaften auch
online einsehbar. Dort kann
bis 15. August etwaiges Interesse daran bekundet werden.
In den kommenden Wochen
sind erste Besichtigungstermine geplant. Die Mietpreise für
die Objekte seien noch nicht
pauschal zu beziffern, teilt die
Stadt mit. Die Konditionen
sollen flexibel sein und hängen auch von den potenziellen
Nutzern und deren Vorhaben
ab. Noch im Herbst soll die
Entwicklung erster konkreter
Projekte beginnen. (jole)
Weitere Informationen: www.ig.at
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Über die Zukunft von „Reich für die Insel“ soll bald entschieden werden,
hieß es vor Monaten. Sie steht nach wie vor in den Sternen.
Foto: Leitner