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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_4_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
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Für Österreichs größte Straßenbahn-Modellbauanlage sucht die Tochter des Schöpfers einen Interessenten.
„Lebenswerk droht Ende in der Mülldeponie“, Seite 20
Foto: Liebi
Lebenswerk droht Ende
in der Mülldeponie
45.000 Arbeitsstunden hat ein Innsbrucker in eine riesige Modellbau-
Anlage investiert. Jetzt sucht seine Tochter einen Interessenten.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck — 4000 Figürchen,
70 Straßenbahn und O-Bus-
Garnituren, 60 Meter Schienen: Das sind nur einige der
Eckdaten der größten Straßenbahn-Modellbauanlage
Österreichs, die der inzwischen 85-jährige Innsbrucker
Herbert Guba in 45 Jahren
aufgebaut hat. Sein Lebenswerk, in das der Pensionist
rund 45.000 Arbeitsstunden
und 150.000 Euro investierte.
Doch jetzt droht der rund 22
Quadratmeter großen Wunderwelt ein unrühmliches
Ende: „Der Mietvertrag für
den Raum in Pradl, in dem
sich die Anlage befindet,
wurde gekündigt“, erzählt
seine Tochter Margit Mrak:
„Bis Ende Februar müssen
wir raus.“ Die Innsbruckerin
sucht jetzt Interessenten für
den verstaubten Modellbau-
Schatz. „Wenn sich niemand
findet, der die Anlage übernehmen will, wird sie im Müll
landen. Mir bleibt nichts anderes übrig“, bedauert Gubas
Tochter.
Fest steht, dass die liebevoll gestaltete Modellbau-
Welt schon bessere Zeiten
erlebt hat. „Die Anlage war
in Einkaufszentren wie dem
Sillpark ausgestellt“, erinnert
sich Mrak: „Zwischen 2006
und 2010 war sie in einem
Schauraum am Franziskanerplatz aufgebaut.“ Doch danach fuhren die Straßenbahnen fast nur noch unter
Ausschluss der Öffentlichkeit
, Wenn sich nie-
mand findet, der
die Anlage übernehmen
will, wird sie im Müll
landen.“
Margit Mrak
(Tochter des Schöpfers)
in einem abgeschiedenen
Raum in der Pradler Lindenstraße. „Hin und wieder sind
Schulklassen vorbeigekommen“, erinnert sich Mrak.
Mit zunehmendem Alter
war Guba in den vergangenen Jahren kaum noch in der
Lage, sich um sein Lebenswerk zu kümmern. Der Zahn
der Zeit hat seine Spuren hinterlassen. Eine dicke Staubschicht liegt mittlerweile auf
der Miniaturwelt, die nicht
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nur die Innsbrucker Verkehrsbetriebe sondern auch
die Landeshauptstadt selbst
nachbildet. Nicht das gesamte Stadtbild, aber einzelne
Gebäude wie den Ziegelstadl
samt Ausbruchsversuch oder
das IVB-Gebäude. Auch am
Lanser See hält regelmäßig
die „Igler“.
Schon vor Jahren hat Guba
versucht, die Anlage zu verkaufen. Aber ohne Erfolg, erinnert sich die Tochter. Jetzt
hofft sie, doch noch einen
Interessenten zu finden. Wer
gerne bastelt und eine Modellbahn samt in Handarbeit
konstruierten Straßenbahnen und O-Bussen schätzt,
soll sich mit Margit Mrak
(0676/5807976) in Verbindung setzen.