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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Dann wird der „Schas“ wohl an Innsbruck hängenbleiben“, Leserbrief,

Seite 8

Dann wird der „Schas“ wohl
an Innsbruck hängenbleiben

Thema: Austragung des ESC in
Innsbruck.

ije Stadt will also un-

bedingt den ESC nach
Innsbruck holen, und zwar mit
einem Budget von 19,47 Millionen Euro. Diese Zahl löst bei
mir einige Skepsis aus, denn
die Stadt Graz kam auf rund
29 Millionen Euro und warf
aufgrund dieser Summe das
Handtuch (wozu den Verantwortlichen dort Anerkennung
zu zollen ist). Skepsis deshalb,
weil ich mir sicher bin, dass
die 19,47 Millionen nur deshalb genannt werden, weil sie
eben nach weniger ausschauen als 20 Millionen.

Aber warum soll ein und
dieselbe Veranstaltung in
Innsbruck 10 Millionen Euro
billiger sein als in Graz? Das
sieht nach purer Augenauswischerei aus, und ich könnte
jede Menge Fälle aufzählen, in
denen ursprünglich genannte
Summen weit überschritten
wurden. Als Beispiele genannt
seien hier die Patscherkofelbahn, der Neubau des Eiska-

nals in Igls oder die Nordische
Ski-WM in Seefeld.

In Zweifel ziehe ich auch die
spontan von der Wirtschaftskammer ins Spiel gebrachte
Studie, die auf eine Umwegrentabilität von rund 50 Millionen Euro kommt. In Studien
steht bekanntermaßen oft das,
was der Auftraggeber lesen will.
Für mich ist das pure Kaffeesudleserei. Und noch ein Wort
zum Werbewert für den Tourismus: Glaubt man denn allen
Ernstes, dass wegen des ESC

um so viele Touristen mehr
nach Tirol kommen? Wie viele
Menschen können sich denn
erinnern, welche Stadt den
ESC zum Beispiel 2023 ausgerichtet hat?

Ich denke, dass viele um
solche Veranstaltungsorte
eher einen Bogen machen,
weil mit der Austragung von
Großereignissen wie diesem
erfahrungsgemäß auch die
Preise steigen.

Josef Pockenauer, 6305 Itter

Für eine Austragung des Song Contest ist in Innsbruck die Olympiaworld-

Halle im Gespräch.

Foto: Böhm

Nachdem Graz den Eurovision Song Contest wegen
der enormen Kosten und der
Enge im Stadtbudget abgesagt hat, wird der „Schas“ (legendärer Sager von ORF-Moderator Andi Knoll nach dem
ESC-Sieg von Conchita Wurst,
Anm. d. Red.) wohl an Innsbruck hängenbleiben. Und
wer jubelt? Die Gastronomie,
die Hotellerie und der Tourismusverband! Wenn das für
diese Herrschaften so ein tolles Geschäft mit Mehrwert ist,
dann sollen bitte auch sie die
anfallenden Kosten übernehmen. Allfällige Gewinne seien
ihnen dabei von ganzem Herzen gegönnt!

Wie aber kommen wir als
„normale“ Bürger dazu, diese
horrenden Kosten zu übernehmen? Wir haben nichts
davon, außer noch höhere Preise in allen Bereichen!
Herzlichen Dank dafür an alle, die sich so vehement für
den ESC einsetzen!

Michaela Öfner
6020 Innsbruck

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