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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_5_Presse_OCR
- S.31
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Gesamter Text dieser Seite:
Bezirksblätter Innsbruck
„Meine Stadt“, Seite 12
ST. NIKOLAUS
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St. Nikolaus -
die „Koatlackn“
Nach dem Bau der ersten Brücke über den Inn wurde auch
der Markt in die zwischen 1180
und 1204 gegründete und sofort befestigte Siedlung am
rechtsseitigen Innufer verlegt.
Der ursprüngliche Standort
namens "Anspruggen" (an der
Innbrücke gelegen), bestehend
aus St. Nikolaus und Mariahilf, wurde zu einer Art Vorstadt Innsbrucks degradiert.
Dieser Abstieg setzte sich in
den folgenden Jahrhunderten
fort und war für jeden sichtbar
durch den Verlust an Wert und
sozialen Status der Bewohner.
So wurden das „Leprosenhaus“,
das „Sondersiechen“- oder „Infektionsspital“ ebenso hier angesiedelt wie später das Gefangenenhaus. Später siedelten
sich Handwerks- und Gewerbetriebe an. Ziegeleien, Kalköfen,
Steinhütten, aber auch Gießereien entstanden vor allem im
heutigen St. Nikolaus. Die Gegend wurde damals zu allem
Überdruss im Volksmund mit
dem wenig schmeichelhaften
Ausdruck „Koatlackn“ (Kotloch) belegt, der sich im Volksmund bis heute gehalten hat.
Was damals auf eine stets undichte hölzerne Wasserleitung
zurückging, deren Nässe die
mittelalterlichen Wege permanent aufweichten.
Ein Blick auf den Stadtteil St.
Nikolaus
Foto: Stadt Innsbruck
Nachhaltig und gesund
mit Speis von Morgen
Im Stadtteil St. Nikolaus findet man Lebensmittel aus der Region
und einen Mittagstisch
der besonderen Art.
„Es ist dein, mein - unser Markt“
- so lautet das Motto des kleinen
Geschäftes direkt neben dem
Metropolkino. 24/7 können im
„Speis von Morgen“ Lebensmittel von Kleinbetrieben aus der
Region gekauft werden. Dabei
setzt der Markt nicht nur auf
kurze Transportwege, sondern
auf saisonale und Sselbstgemachte Produkte. Diese stammen von den Mitgliedern der
Genossenschaft, die zugleich
auch Teilhabende sind. So wird
die Produktauswahl im Kollektiv aus Verkäufern und Konsumenten gestaltet und kleinere
Betriebe bekommen ebenfalls
die Chance etwas zu verkaufen und dafür fair entlohnt zu
werden. Das Besondere an dem
Markt ist nicht nur, dass die
Produkte rund um die Uhr zur
Verfügung stehen, sondern dass
Lebensmittel, die nicht verkauft
werden können, weiter genutzt
werden, dafür hat der Markt
spannende Ideen auf Lager.
Eine zweite Chance
Um _ die _ Lebensmittelverschwendung im Geschäft weiter einzudämmen, startete der
Markt ein integratives und kooperatives Projekt. Gemeinsam
mit „beziehungsweiselernen“
wird jeden Donnerstag von
ı2 bis 14 Uhr ein Mittagstisch
angeboten. „beziehungsweiselernen“ ist ein Projekt, das
Menschen mit nicht-deutscher
Muttersprache die Möglichkeit gibt, im ungezwungenen
Rahmen ihre Sprache zu verbessern. So gibt es dort eben
auch eine Kochrunde, wo verschiedenste Speisen aus aller
Das Ziel: Kurze Transportwege und
Wiederverwendung. Foto: Speis von Morgen
Welt zubereitet werden. Die Lebensmittel dafür stammen von
„Speis von Morgen“. Auch die
Ausgabe findet vor dem Markt
statt. Ein Take-away-Stand steht
dafür im Morgen-Eck Innstraße
1-5. Mit „colours.innsbruck“ als
weiteren Projektpartner können Gäste des Mittagstisches
sogar die Tische zum Speisen
benutzen. Der Mittagstisch
läuft unter dem Namen „Tischlein deck dich“ und kostet für
Haupt- und Nachspeise 9,90€.
Der Namensgeber
des Stadtviertels
n der jetzigen St. Nikolaus-
Gasse lag von 1313 bis 1789
das Leprosenspital. Um 1500
entstand daneben die St. Nikolauskirche. Der Name übertrug
sich später auf das ganze Stadtviertel. Die heutige Pfarrkirche
wurde 1882-1885 vom Wiener
Dombaumeister Friedrich von
Schmidt im Stil des Historismus (Neugotik) erbaut.Nahe
der Kirche stand am Gänsbühel von ca. 1500-1854 eine Glocken- und Geschützgießerei.
Hier hat etwa Peter Löffler die
erste Bronzestatue (König Ferdinand von Portugal) für das
Maximiliansgrab in der Hofkirche gegossen.
Blick auf die St. Nikolauskirche die 1885 errichtet wurde. Etwas weiter
oben ist das viel ältere Schloss Büchsenhausen zu sehen. Foto: Stadtarchiv Innsbruck
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