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Jahr: 2025

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Der Standard

“ %,

„Wer Wien den Song Contest streitig macht“, Seite 6
23.6.2025

Wer Wien den Song Contest streitig macht

Abgesehen von der Bundeshauptstadt ist eine Bewerbung Innsbrucks fix. Der burgenländische Underdog Oberwart
hat sich bereits aus dem Rennen genommen, Graz und Wels überlegen noch und basteln an Konzepten.

Stefanie Rachbauer, Oona Kroisleitner

nnn

Geräumig genug mit tragfähiger
Decke? Hallen für den großen
Event stehen in Innsbruck (links),
Wien (rechts oben) und Graz.

DANIEL ZANGERL, HERIBERT CORN, MCG/KRUG

ijen arbeitet an seiner

Bewerbung für den

Eurovision Song Con-

test 2026 —- mit der

Stadthalle als Hauptlo-

cation. Dort fand schon
2015 der ESC statt. In die Ende der 1950er-Jahre eröffnete Veranstaltungsstätte wurde im
Zuge dessen einiges investiert. Details will
man noch keine preisgeben. Nur so viel: Auch
das Ernst-Happel-Stadion wäre „natürlich in
der Lage, große Veranstaltungen unterschiedlichster Art“ im Rahmen des ESC durchzuführen, heißt es aus dem Büro von Sportstadtrat
Peter Hacker (SPÖ). Dort könnte etwa ein Public Viewing wie im Mai im Baseler St.-Jakobs-
Park stattfinden: „Ob das Stadion für Veranstaltungen infrage kommt und für welche, sehen wir aber auch erst, wenn es mehr Details
zum ESC-Konzept gibt.“

Wien ist also bereit für einen neuerlichen
Durchgang. Doch manche Bundesländer machen der Bundeshauptstadt Konkurrenz.
Auch sie wollen den Song Contest ausrichten.
Derzeit werden Konzepte geschrieben, Interviews gegeben und positive Vibes verbreitet.
Noch knapp zwei Wochen haben interessierte Austragungsorte Zeit, detaillierte Bewerbungsunterlagen beim ORF einzureichen: Am
4. Juli läuft die Frist ab.

Oberwart ist raus, Graz überlegt

Oberwart wird es definitiv nicht. Die burgenländische Kleinstadt hat sich selbst aus
dem Rennen um den Song Contest 2026 genommen, Denn: Die dortige Messehalle ist
definitiv zu klein, Die vom ORF genannte Voraussetzung, Platz für 10.000 Menschen zu
bieten, könne man schlicht nicht erfüllen,
heißt es seitens der Stadt.

In dieser Woche fallen in manchen anderen
Städten wichtige Vorentscheidungen. Zum
Beispiel in Graz: Dort wurde im Magistrat viel
gerechnet, seit der ORF im Juni den Bewerbungsprozess offiziell gestartet hat. „Es wird
ja verlangt, eine Nettosumme zu nennen, was
die Austragung die Stadt kosten würde“, erklärt Georg Fuchs, Sprecher von Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Klar sei, dass die nötige Summe im Vergleich zu
2014, als sich Graz zuletzt für
den ESC bewarb, deutlich gestiegen sei: „Zum Beispiel für
Sicherheitsauflagen, die damals noch kein Thema waren. Die Kriterien sind umfangreicher und komplexer
geworden.“ Der Finanzierungsbedarf sei für 2026
„mehr als doppelt so hoch
wie vor zehn Jahren“, sagt
Fuchs. „Es ist klar, dass Graz
das nicht allein stemmen
kann.“

==>>

chen“, sagt er zum STANDARD. Auch Innsbruck hat sich 2014 beworben, allerdings
gegen Wien geschlagen geben müssen. Nun
versucht man es erneut, „Wir erfüllen alle Kriterien. Es ist kein Geheimnis, dass eine Halle
eine gewisse Kapazität haben muss“, sagt
Schipflinger. 12.000 Menschen passen in die
Olympiahalle, Auch die Unterbringung von
weiteren temporären Bauwerken wäre auf
dem Olympiaworld-Gelände
möglich. „Wir haben viel
Platz. Von dem her: Innsbruck und Tirol sind hier sehr
gut aufgestellt.“

Das Feedback, das man
2014 bei der Absage erhalten
habe, helfe nun „für den neuerlichen _Bewerbungsprozess“, sagt Schipflinger.
Außerdem stehe Innsbruck
Wien in Sachen Großveranstaltungen in nichts nach.
Erfahrung hat die Tiroler
Landeshauptstadt etwa bei

—-

Daher wird am Montag ge- Oberwart wird es doch der Fußball-Europameisterredet: In einer internen Run- nicht: Bürgermeister schaft gesammelt, „Wesentde solle geklärt werden, ob Georg Rosner kann es lich unterscheiden wird sich
sich das Land Steiermark verkraften. das in den Thematiken Ver-

oder eine andere Gebietskör-

perschaft beteiligen könnte.

Erst wenn das ausdiskutiert sei, werde darüber entscheiden, ob Graz eine Bewerbung abgebe oder nicht, sagt Fuchs.

Innsbruck „gut aufgestellt“

Sicher ist man sich hingegen schon in Innsbruck. Der Song Contest soll nach Tirol, findet
Matthias Schipflinger, Geschäftsführer der
dortigen Olympiahalle. „Jeder will eine Veranstaltung wie den ESC einmal im Leben ma-

kehr, Sicherheit, Bespielung

von öffentlichen Orten nicht.

Die Aufgaben sind unabhängig von dem, was
auf der Bühne passiert, sehr ähnlich“, sagt er.
Die Olympiahalle ist unwesentlich jünger
als die Wiener Stadthalle. Eröffnet wurde sie
in den 1960er-Jahren. Allerdings wurde sie
2005 generalsaniert, erzählt Schipflinger: „Die
Halle ist trotz ihres Alters von 60 Jahren noch
immer eine sehr fitte, rüstige Dame. Von der
Hardware her brauchen wir überhaupt nichts
zu machen.“ 2014 wurde zudem eine Klimaan-

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lage eingebaut - etwas, das der Wiener Stadthalle noch fehlt. Adaptionen und Einbauten,
etwa Kommentatorenboxen, werde es aber
natürlich geben, sagt der Olympiahallen-Chef.
Auch Schipflingers Halle ist im Frühsommer 2026 bereits gut gebucht, „Wir wären ein
schlechter Betreiber, wenn wir jetzt noch keine Veranstaltungen hätten. Aber wir haben
ein sehr langes Eishockeycamp und dann die
Ehrlich Brothers eingebucht. Wir sind also in
der komfortablen Situation, dass wir Verschiebungen nur mit zwei Veranstaltern regeln müssten. Wien hätte etwa 20 Veranstaltungen, das ist noch eine verschärfte Lage“,
sagt Schipflinger.
Wels feilt an Details

In Wels, das gemeinsam mit Linz den ESC
abhalten will, wurden bis Ende vergangener
Woche Informationen zusammengetragen.
Nun geht es ans Sichten, Die Gegebenheiten,
etwa die maximal möglichen Traglasten in der
neuen Welser Messehalle, werden bis Mitte
der Woche mit den „konkreten Ansprüchen“
des ORF abgeglichen, erklärt Peter Jungreithmair. Er ist Chef des Welser Stadtmarketings
und Teil des ESC-Bewerbungsteams in Ober-
österreich. Man müsse alles auf dem Tisch haben, um etwaige „Stolpersteine“ zu erkennen,
sagt Jungreithmair: „Dann ist eine seriöse Beurteilung möglich.“

Soll heißen: Mitte der Woche fällt die Entscheidung über die offizielle Bewerbung. In
der Folge sei noch Zeit, um „an Details zu feilen“. Mit der neuen Messehalle sei man jedenfalls voll im Zeitplan: „Sie wächst.“ Dass der
Komplex noch eine Baustelle ist, sieht Jungreithmair nicht als Nachteil für die Bewerbung: „Wenn wir Garantien abgeben, wird das
keine Rolle spielen.”