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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Rotunde modert munter vor sich hin“, Seite 5
18.6.2025

Sie steht - noch. Doch die Rotunde benötigt dringend eine statische Ertüchtigung, wie es heißt.

Foto: Böhm

Rotunde modert
munter vor sich hin

Das Land bastelt an einem Budget zur Bestandserhaltung
des leeren Gebäudes. Die Nachnutzung ist weiter offen.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck - Zuletzt gab Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) Tirols
Kulturreferent und Landeshauptmann Anton Mattle
(VP) einen Korb. Nein, auch
er wolle die Rotunde nicht geschenkt haben. So wie auch
schon sein Amtsvorgänger
Georg Willi (Grüne) nicht.
Und so modert die ehemalige Heimat des Riesenrundgemäldes am Innsbrucker
Rennweg weiter munter vor
sich hin. Nicht still und heimlich - öffentlich. Sozusagen
einer der prominentesten ein-

, Es ist höchste Zeit,
dass das Gebäude

wieder einer Nutzung

zugeführt wird.“

Evelyn Achhorner
(FP-Landtagsabgeordnete)

sehbaren Leerstände in der
Landeshauptstadt. Und das
bereits seit dem Jahre 2010.

Doch dem Land drängt jetzt
die Zeit, wie aus einer Anfragebeantwortung des für die
Liegenschaften des Landes
zuständigen Landeshauptmannstellvertreters Philip
Wohlg h an FP-Mand
tarin Evelyn Achhorner zu
entnehmen ist. Zumindest
zwischen den Zeilen.

Bereits 2023 war ein in Auftrag gegebenes „statisches
Ertüchtigungskonzept“ vorgelegt worden. Und zwar der
Abteilung Hochbau. Eines,
das noch seiner Umsetzung

harrt. Wohlgemuth führt aus,
dass bis dato „kein konkret
belastbarer Zeitplan ausgearbeitet“ worden sei, noch
sonstige „Meilensteine“ fixiert worden seien: „Sobald
das Budget für die Bestandserhaltung vorliegt, wird jedenfalls eine Umsetzung binnen zwei Jahren als realistisch
angesehen.“ Im Fokus stehen
dabei die Aufrechterhaltung
der Statik des denkmalgeschützten Gebäudes sowie
die Sicherung der „Schirmkonstruktion“ des Daches
(Wassereintritte).

Auch auf TT-Nachfrage
wird im Landhaus zu einem
Gesamtbudget für die Sanierung geschwiegen. Dafür
heißt es, dass das Konzept
im Sinne der Sparsamkeit,

Diskussion:

Mittwoch, 18. Juni: Auf
Einladung von „./studio3,
Institut für Experimentelle
Architektur“ findet heute

in Innsbruck (St. Bartimä
3, Halle 6) um 17 Uhr ein
offenes Gespräch über

die Rotunde statt. Dabei
geht es einerseits um eine
Studien-Präsentation sowie
eine Projektvorstellung

von Bachelorarbeiten zum
Thema. Im Anschluss wird
debattiert. Angekündigt
haben sich hierfür Vertreter
des Bundesdenkmalamtes,
der Stadt, des Landes sowie einschlägige FachexpertAnnen.

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Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit „von der künftigen Nutzung nicht losgelöst
umgesetzt werden kann“. Das
Dach und die Bausubstanz
würden regelmäßig kontrolliert. In Abstimmung mit dem
Bundesdenkmalamt werde „der Standsicherheit und
Substanzerhaltung höchste
Priorität“ beigemessen.

Bereits über 100.000 €

Allein in den vergangenen
fünf Jahren seien in Summe
105.800 € für hochbautechnische Maßnahmen und Untersuchungen angefallen. Hinzu
kämen laut Land jährlich an
die 20.000 Euro für Wartungsarbeiten, öffentliche Abgaben
und Grünraumpflege.

Achhorner drängt darauf,
dass die Rotunde endlich eine Nachnutzung bekommt.
Konzepte hierfür gab es genug. Zuletzt jene der Aufnahme des Alpenvereinsmuseums. Letztere wurde laut
Land aus Kostengründen verworfen. „Die naheliegendste
Nutzung wäre eine Markthalle oder eine Gastronomienutzung. Das wäre auch für den
Stadtteil Saggen sehr wichtig,
da es kaum noch Gastronomiebetriebe dort gibt“, sagt
Achhorner. Vielleicht fände
sich ein privater Käufer. Eine
Sanierung schätzt Achhorner
auf bis zu 15 Mio. €.

Ein Abriss der Rotunde steht
nicht zur Diskussion, bestätigt
das Land. Aufgrund der Einmaligkeit des Gebäudes sehe
das Denkmalamt dies derzeit
„nicht als Option“, heißt es.