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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_14_Presse_OCR
- S.13
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Kronenzeitung
„Die letzte Konsequenz“, Seite 3
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CONNY BISCHOFBERGER
conny.bischofberger@kronenzeitung.at
Die letzte
Konsequenz
Zwei Dinge sind im Zusammenhang mit dem Amoklauf in Graz bemerkenswert. Erstens: In Österreich
kann ein Fremder mit Rucksack offenbar ganz einfach
in jede öffentliche Schule
spazieren. Warum gibt es
nicht wie in einigen privaten Schulen Zutrittskarten
für Eltern und Betreuungspersonen? Oder auch Metalldetektoren wie auf
Flughäfen? Immerhin geht
es in letzter Konsequenz um
die Sicherheit von mehr als
einer Million Schulkinder.
Zweitens, und das wurde
bereits scharf kritisiert: In
Österreich kann ein 21-Jähriger, den das Bundesheer
als psychisch untauglich
abgelehnt hat, offenbar
ganz einfach zwei Waffen
kaufen, schießen lernen
und sich (auch mit Killerspielen und einer Rohrbombe) auf Anschläge vorbereiten. Einer _ erschütterte
Dienstag das ganze Land.
10 Menschen verloren
durch diese Waffen ihr Leben - letztlich richtete sich
auch der Täter mit einem
Schuss aus seiner Glock. 1,5
Millionen Waffen sind in
Österreich im Umlauf, was
sich durch die 130.000 Jägerinnen und Jäger allein
nicht erklären lässt. Und da
regen wir uns über die USA
auf, wo sich zugegebenermaßen jeder bis auf die
Zähne bewaffnen kann.
Ein Waffenverbot für Privatpersonen wäre jetzt ein
Gebot der Stunde, sagt
nicht nur die Bürgermeisterin von Graz. Verhindern
würde das weitere Amokläufe natürlich nicht. Aber
es wäre ein wichtiges Zeichen. Denn welchen Zweck
haben Waffen in letzter
Konsequenz? Richtig. Zu
töten.
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A&
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