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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_5_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Innsbrucker ÖVP braucht Johannes Anzengruber“, Seite 2
5.2.2025
Von Peter Nindler
ie Innsbrucker ÖVP symbolisiert
D die Schwäche der Volkspartei in
den urbanen Räumen. Das Einzige,
was sie noch am Leben erhält, ist der
Selbsterhaltungstrieb ihrer Funktionäre.
Ansonsten ist sie abgemeldet, auch in der
bürgerlichen Plattform „Das Neue Innsbruck“. In der Stadtpolitik spielt die ÖVP
keine Rolle mehr, Bürgermeister Johannes
Anzengruber verkörpert das bürgerliche
Gesicht in der Landeshauptstadt. Wie seinerzeit der ÖVP-Rebell Herwig van Staa.
Nach dem schwarzen Vakuum in den
vergangenen Monaten kann der Neustart
nur gelingen, wenn sich die ÖVP aus dem
bürgerlichen Bündnis mit dem längst
überholten „Neuen Innsbruck“ herausschält und sich Anzengruber annähert.
Hinter den Kulissen passiert das bereits,
mit Ex-Bürgermeisterin Christine Oppitz-
Plörer oder Stadtrat Markus Stoll
haben die ÖVP-Funktionäre
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auf Seite 4
peter.nindler@tt.com
Kommentar
Innsbrucker ÖVP braucht
Johannes Anzengruber
ohnehin wenig am Hut. Es trennt sie mehr,
als sie politisch eint.
Landesparteichef und Landeshauptmann Anton Mattle benötigt ebenfalls
eine starke und pragmatische Achse zu
Bürgermeister Johannes Anzengruber. Und
vor allem braucht er dessen Wähler bei der
Landtagswahl 2027. Anzengrubers Unterstützer sind am Markt, dass er auch landesweit mit einer Gruppierung kandidiert, ist
nämlich unwahrscheinlich und wohl eine
politische Schuhnummer zu groß.
Stadt- oder Gemeindepolitik hängt
schließlich mehr an Personen, weniger an
Parteien. Charisma ist gefragt, die Politkarriere durch die Institutionen interessiert
die Bevölkerung nicht. Zu lange dominierte
eben diese schwarze Stahlhelmfraktion in
Innsbruck. Zugleich hat die Tiroler ÖVP generell Urbanität sowie städtisch denkende
und lebende Funktionäre so notwendig wie
einen Bissen Brot.
Denn zu viel peripheres Denken und
ländlicher Raum machen sich in der ÖVP
breit —- nicht nur an der Spitze. Von einer
modernen Stadtpartei würden deshalb
Mattle und Co. im Besonderen profitieren.
Umso mehr ist Mattle gefordert, seine
brachliegende Innsbrucker VP endlich und
nachhaltig auf Vordermann zu bringen.
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