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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_4_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Am Südring wird Betongold geschürft“, (Nachtrag vom 3. Juni), Seite 17
4.6.2025
Am Südring wird Betongold geschürft
Entlang der Innsbrucker Hauptverkehrsschlagader erlebt die Immobilien-Spekulation Hochkonjunktur. Im Mischgebiet ist (fast) alles möglich, dringend benötigte Wohnungen werden zu touristischen Angeboten umfunktioniert.
Von Peter Nindier
Innsbruck — Vor zwei Jahren
hat die Landesh d
die touristische Kurzzeitver-
mietung verwendet werden.
Das Angebot umfasst laut
B: hen neun Betten, ein
Innsbruck den Wohnungsnotstand ausgerufen: zu wenig Angebot, zu hohe Immobilien- und Mietpreise und zu
viel Leerstand. Warum Innsbruck ein Problem hat, zeigt
die folgende Geschichte.
Am Südring herrscht rege Bautätigkeit, aber auch
Spekulation mit Betongold.
In ganzen Straßenfluchten
wurden Anleger-Wohnungen
errichtet, zugleich wird im
Mischgebiet mit touristischen
Angebotsmöglichkeiten wie
Kurzzeitvermietungen (u.a.
Airbnb) gewinnbringend spekuliert. So hat ein Unterländer Immobilienentwickler in
zwei Etappen, nämlich 2013
und 2015, ein altehrwürdiges
‚ ‚ Das durchgeführte
Ermittlungsver-
fahren hat ergeben,
dass das Bauvorhaben
ordnungsrechtlichen
Vorschriften entspricht.“
Stadt Innsbruck
Gebäude am Südring erworben. Um zwei Millionen Euro. In dem mehrgeschoßigen
Bau befinden sich Geschäftslokale und Wohnungen, einige davon stehen leer.
Tourismus statt Wohnen
Im Frühjahr 2025 wurde das
städtische Bauamt mit einem
Antrag auf Verwendungszweckänderung von drei
Wohnungen konfrontiert.
Das gegenständliche Grundstück ist rechtskräftig als „allgemeines Mischgebiet mit
eingeschränkter Baulandeignung” gewidmet. Die Eigentümer haben um die Erteilung der Baubewilligung für
die Verwendungszweckänderung angesucht: Die Wohneinheiten sollen künftig für
vorgeschriebener Aufenthaltsraum ist ebenfalls vorgesehen.
Allein mit einer Vermietung
über die Buchungsplattform
Airbnb lässt sich das Zwei- bis
Dreifache an Einnahmen als
Das Land Tirol hat 2019 eine
Anzeige- und Registrierungspflicht für Unterkünfte eingeführt. Sie erfasst alle 22.000
Beherbergungsbetriebe sowie
Hunderte Wohnungen. Verstöße dagegen werden geahndet. Innsbruck geht mit einer
Taskforce gegen die illegale
Vermietung vor. Zugleich wurden die gesetzlichen Regeln
verschärft, in reinen Wohngebieten wird die touristische
Vermietung nicht erlaubt.
Mischgebiet als Gold-Anker
Der Südring ist hingegen
Mischgebiet, diese Widmung
ermöglicht, dass Wohnei
heiten umfunktioniert werden können. Wie im Fall des
vorhin erwähnten Hauses.
Alle Voraussetzungen für die
Vermietung wie die Raumreinigung in regelmäßig wiederkehrenden Zeitabständen
sowie das Wechseln der Wäsche werden erbracht, eine
Ansprechperson kann durchgehend kontaktiert werden.
Schlussendlich hat die Stadt
dafür grünes Licht gegeben.
„Die seitens der im Ermittlungsverfahren beigezogenen
Amtssachverständigen erstatteten Stellungnahmen sind
schlüssig und nachvollziehbar”, heißt es in dem Bescheid.
Das durchgeführte Ermittlungsverfahren habe zusammenfassend ergeben, dass das
Bauvorhaben den bau- und
raumordnungsrechtlichen
Vorschriften entspreche.
Damit wurden allerdings
wieder drei Wohnungen dem
angespannten Wohnungsmarkt entzogen.
mmmmwmmnnmmmm.mum. o Ra Pafk
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