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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_3_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Stieglbräu: Polizei geht von Brandstiftung aus“, Seite 5
Das Traditionsgasthaus Stieglbräu geriet Montagfrüh in Brand, Spürhund Bennet war im Einsatz, die Ex-Pächter waren geschockt. Fetos: Damiel Liebl, Langegger
Stieglbräu: Polizei geht
von Brandstiftung aus
Traditionsgasthaus beim Landhaus brannte Montagfrüh aus, fünf
Personen mussten aus darüber liegenden Wohnungen evakuiert werden.
Innsbruck —- „Ich bin komplett gebrochen“, sagt Theresia Steger. Sie hat zusammen
mit ihrem Mann Manfred viele Jahre lang das Stieglbräu in
Innsbruck gepachtet. Die Renovierung des Lokals sei noch
gar nicht so lange her, erzählt
sie. „Nach dem Abriss des Kinos wurde das Stiegl erweitert“, sagt ihr Mann. „Gott sei
Dank ist in unserer Zeit nie
ein Brand im Lokal ausgebrochen“, sagt er.
Das bekannte Traditionsgasthaus Stieglbräu unweit
des Landhauses ist in der
Nacht auf Montag in Brand
geraten. Das Lokal war zum
Zeitpunkt des Brandausbruchs geschlossen, es befanden sich keine Personen
darin. Aus den darüberliegenden Wohnungen wurden aber mehrere Bewohner
evakuiert. „Alle Personen
waren gehfähig“, sagte Marcus Wimmer von der Berufsfeuerwehr Innsbruck. Bei
ihrer Rettung wurden die
Personen mit Fluchthauben
ausgestattet, durch die Aktivkohlefilter in der Maske
werde der Rauch abgehalten,
40 Mann der Berufsfeuerwehr Innsbruck waren im Einsatz.
so Wimmer. Fünf der geretteten Personen, darunter zwei
Kinder, wurden mit Verdacht
auf Rauchgasvergiftung in
die Klinik eingeliefert. Sie
konnten aber Montagvormittag bereits wieder entlassen werden und auch zurück
in ihre Wohnungen. Bis in
den Nachmittag waren Männer von Berufsfeuerwehr und
Foto: Danes Liebl
Landeskriminalamt vor Ort.
Mittlerweile wird von Brandstiftung ausgegangen. Vor
Ort war auch der Rottweiler-
Rüde Bennet. „Spürhunde
sind darauf trainiert, Substanzen, die speziell riechen,
zu erschnüffeln“, erklärte
sein Diensthundeführer.
Bennet ist einer von rund 30
Hunden im Einsatz der Lan-
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despolizeidirektion Tirol. Er
zählt zur Abteilung „Sonderverwendung Brand“. Der
neunjährige Rüde war schon
bei zahlreichen Einsätzen
erfolgreich.
Beliebter Treffpunkt
Das Stieglbräu galt wegen
seiner Lage gegenüber dem
Landhaus als beliebter Treffpunkt für Politiker. „Alle waren sie da in unserer Zeit“,
erzählt Ex-Pächter Manfred
Steger: „Der ehemalige Landeshauptmann Günther Platter, aber auch Georg Dornauer oder Herwig van Staa.“
Auch der legendäre Landeshauptmann Eduard
Wallnöfer soll im Stiegl gesessen sein. Der aktuelle Pächter, Nikola Radulov, tut den
Stegers besonders leid. Erst
2022 war Radulov mit dem
Stieglbräu nach der Corona-
Pandemie in die Insolvenz
gerutscht. „Der Sanierungsplan wurde genau eingehalten“, erklärte Klaus Schaller
vom Kreditschutzverband
KSV 1870. Ende 2024 sei die
letzte Rate laut Plan wie vereinbart bezahlt worden. (ver)