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Tiroler Tageszeitung

„Tourismus ruft nach finanzieller Hilfe‘“, Seite 3

Es gibt viele Auflagen, bis man in Österreich einchecken kann. Die Auslastung ist vielerorts schlecht.

Foto: APA

Tourismus ruft nach
finanzieller Hilfe

Laut Hoteliersvereinigung fällt jede zweite Buchung
weg. Der Ärger ist groß. Kritik an Maßnahmenpaket.

Von Anita Heubacher

Wien, Innsbruck —- Schlimmer hätte es aus der Sicht vieler Touristiker nicht kommen
können: Großbritannien,
Norwegen, Dänemark und
die Niederlande werden als
Virusvariantengebiete eingestuft. Für Veranstaltungen
werden die Personengrenzen
reduziert. Die Sperrstunde
wird bundesweit ab 27. Dezember auf 22 Uhr begrenzt
— auch zu Silvester. Dazu
kommen strenge Einreiseregelungen nach Österreich und
bei der Heimreise in Deutschland eine Quarantänepflicht
für unter Zwölfjährige (siehe
auch Artikel rechts).

Die Verkündung der türkis-grünen Bundesregierung
sorgt für Ärger auch in den
eigenen Reihen: „Die Verschärfungen entziehen manchen Betrieben völlig die
Geschäftsgrundlage“, meint
ÖVP-Tourismussprecher Mario Gerber. Er spricht von einem „Quasi-Lockdown“ der
Betriebe. Es brauche ein umfangreiches Hilfsprogramm
für die Unternehmer. „Die
aktuellen Hilfen sind für diese
Situation nicht ausreichend
und viel zu bürokratisch. Das
Geld muss schnellstmöglich
fließen.“

Für NEOS-Klubobmann
Dominik Oberhofer ist Gerber so etwas wie der Wolf im
Schafspelz. Schließlich habe nicht nur der grüne Ge-

sundheitsminister Wolfgang
Mückstein, sondern auch die
ÖVP-Ministerinnen für Wirtschaft, Margarethe Schramböck, und für Tourismus,
Elisabeth Köstinger, die Verschärfungen beschlossen.
„Der Tourismus wird ins Verderben getrieben.“ Schuld
daran seien die zögerliche

Foro: Fak

‚ Der Tourismus
wird ins Verderben getrieben, weil man
aufsperren ließ und jetzt
nicht wirtschaften kann.“

Dominik Oberhofer
(NEOS-Klubobmann, Hotelier)

Haltung und der Zickzackkurs der Regierung. „Als ich
Anfang Dezember gesagt
habe, dass es keine Wintersaison geben könne, hat man
mich ausgelacht.“ Oberhofer
hatte damals gefordert, den
Lockdown für Gastronomie
und Hotellerie zu verlängern und Mitte Dezember
nur den Handel aufzusperren. Nun bekämen viele
UnternehmerInnen kaum
Hilfe, weil es formal keinen
Lockdown gebe, wirtschaften
könne man aber unter diesen
Bedingungen auch nicht. Die

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Buchungslage sei auf 15 bis 20
Prozent dahingeschmolzen.
„Jetzt muss Landeshauptmann Platter den Geldbeutel
aufmachen, weil der Bund
nicht genug zahlt.“ Die Betriebe hätten Mitarbeiter und
den Wareneinsatz zu bezahlen. „Jeder verantwortungsvolle Politiker hätte wissen
müssen, dass Omikron und
Massentourismus sich nicht
ausgeht.“

Verärgert ist auch die Österreichische Hoteliersvereinigung (ÖHV). Die Verunsicherung in der Branche sei
riesig. „Knapp jede zweite
Buchung wird gerade wieder
aus den Büchern gestrichen“,
sagt Generalsekretär Markus
Gratzer. Er zitiert aus einer
aktuellen ÖHV-Umfrage unter 450 Betrieben. 46 Prozent
der Buchungen in der für die
Branche so wichtigen Zeit um
Weihnachten bis Anfang Jänner seien bis dato schon weggefallen. Die Auslastung der
Häuser liege bei 50 Prozent,
in Wien mit 31 Prozent sogar
weit darunter. Auch Gratzer
verlangt finanzielle, unbürokratische Hilfen für die Betriebe. „Es geht um das Überleben vieler Betriebe und
Tausender Arbeitsplätze im
Tourismus und direkt davon
abhängigen Branchen.“

Die Buchungslage in Tirol
ist trist, wie auch ein Rundruf
der TT gezeigt hat. Vom Ötztal über das Zillertal bis nach
St.Anton hagelt es Stornos.