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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_4_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
Von Denise Daum
Innsbruck —- Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist besser. Bei der
Abänderung des Doppelbudgets für die Jahre 2022 und
2023 haben ÖVP, FPÖ und
Für Innsbruck auch für die
Innsbrucker Verkehrsbetriebe die Zügel straffer angezogen. Nicht nur, dass sie die
Budgetzeile „Anschaffung
von Dieselbussen“ auf null
gestellt haben. Die Geldmittel für das Projekt „Dekarbonisierung“ —- zwei Millionen
Euro pro Jahr und damit um
500.000 Euro weniger — wurden lediglich im Budget reserviert. Für die Auszahlung
braucht es einen Gemeinderatsbeschluss. „Ursprünglich
wäre das Geld direkt an die
IVB gegangen. Nun muss uns
die Geschäftsführung aber
vorlegen, wofür es verwendet
wird“, betont ÖVP-Klubobmann Christoph Appler. Erst
dann wird das Geld zur Verfügung gestellt. Nachsatz:
„Ich glaube nicht, dass das
ein unlauteres Verhalten ist,
wenn wir bei der Verwendung unserer Mittel mitreden
wollen“, sagt Appler.
Mit der Streichung des
Geldes für neue Dieselbusse wollte man vor allem ein
Zeichen setzen. 38 Dieselbusse werden wohl trotzdem
angeschafft — nicht nur weil
die Umstellung auf saubere
Fahrzeuge nicht von heute
auf morgen erfolgen kann,
sondern weil bereits entspre-
chende Verträge existieren.
Dazu erklärt Appler, dass
Geld „nachgeschossen“ werde, sollten die IVB tatsächlich nicht schadlos aus einem
Vertrag herauskommen.
Insgesamt fordert Appler
mehr Transparenz von den
IVB, was die Strategie zur
Dekarbonisierung betrifft.
„Ich verstehe nicht, warum
der Einsatz von Wasserstoff-
Fahrzeugen von vornherein
ausgeschlossen wird und
von der Geschäftsführung
nicht in das Dekarbonisierungskonzept aufgenommen
wurde“, ärgert sich der ÖVP-
Klubobmann.
Der angesprochene IVB-
Chef Martin Baltes verweist
zunächst darauf, dass er stets
gesprächsbereit sei und gerne in die Gemeinderatsklubs
zu Diskussionen komme. Zur
Wasserstoffdebatte erklärt
Baltes, dass mehrere Gutachten eindeutig zeigen, dass
Wasserstoffbusse „im Moment die teuerste Technologie sind, was deren Einsatz
vorerst uninteressant macht“.
Das sei dem Gemeinderat bereits im Sommer 2021 bei der
Präsentation zur Dekarbonisierungs-Strategie mitgeteilt
worden.
Baltes wollte keine Aussage
dazu tätigen, wie viele E-Busse nun angeschafft werden.
Zunächst müsse nach der
Budgetkürzung mit der Stadt
besprochen werden, wie die
Strategie für die kommenden
Jahre nun aussehen soll.
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