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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_11_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Straßenmarkierungen sorgen für Verwirrung“, Seite 20
Straßenmarkierungen
sorgen für Verwirrung
Gerechtes Innsbruck kritisiert Straßenmarkierung und Verkehrsführung
im Bereich Ing.-
Von Michael Domanig
Innsbruck —- Gemeinderat
Gerald Depaoli (Gerechtes
Innsbruck), nie um drastische Wortwahl verlegen,
sieht „Gefahr im Verzug“ und
„Schwachsinn hoch drei“ —
und fühlt sich in seiner massiven Kritik an Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne)
einmal mehr bestätigt. Anlass
ist die aktuelle Verkehrsführung im Bereich der Ing.-
Etzel-Straße auf Höhe der
Messe und des neuen Messeparks, im Kreuzungsbereich
mit der Claudiastraße.
Konkret geht es um die
Straßenmarkierung in diesem
Abschnitt (der künftig Teil einer geplanten Begegnungszone sein soll): Die Markierung sei so geändert worden,
dass stadtauswärts fahrende
Verkehrsteilnehmer durch eine - teils mitten im Straßenraum verlaufende — Sperrlinie
quasi in den stadteinwärts
fahrenden Gegenverkehr „hineingeleitet“ werden, wenn
sie sich links von dieser Linie
halten. Speziell mit stadteinwärts fahrenden Linksabbiegern könne es so leicht
zu gefährlichen Begegnungen kommen, meint Depaoli
kopfschüttelnd.
Einfach die Viaduktbögen
entlang geradeaus weiterzufahren, sei nicht möglich,
so Depaoli, bzw. führe dazu,
dass die Auto- oder Radfahrer
zwangsläufig regelwidrig die
Sperrlinie überfahren. Selbst
eine Polizeistreife, die beim
Vor-Ort-Videodreh von „Gerechtes Innsbruck“ zufällig
vorbeigefahren sei, habe sich
verwirrt gezeigt und in Frage
gestellt, ob das Ganze über-
haupt der Straßenverkehrsordnung entspreche, merkt
Depaoli an. Für ihn ist klar:
„Diese Linie muss weg.“
‚ Ich habe bis jetzt
noch keine Begründung erfahren, was der
Sinn dieser Straßenmarkierung sein soll.“
Gerald Depaoli
(Gemeinderat)
Dass viele Autofahrer nicht
wissen, wie sie sich an dieser vielbefahrenen Stelle
verhalten sollen, bestätigte
sich auch bei einem kurzen
TT-Lokalaugenschein Montagfrüh: Manche hielten sich
Etzel-Straße - und ortet „Gefahr im Verzug“.
Dass man sich hier, in nordöstliche Richtung fahrend, offenbar links der Sperrlinie halten soll, ist für einen großen Teil der Verkehrsteilnehmer nicht nachvollziehbar. Viele überfahren die Linie einfach.
links der Linie, viele überfuhren sie jedoch einfach.
Wie berichtet, soll die Ing.-
Etzel-Straße in diesem Abschnitt, zwischen den Kreuzungen mit der Claudia- und
der Bienerstraße, als verkehrsberuhigte Begegnungszone gestaltet werden, mit
Tempo 20 für alle Verkehrsteilnehmer und ebener Verkehrsfläche. Breitere Gehsteige bei den Bögen sollen als
Gastgärten genutzt werden
können, auch Baumpflanzungen nach dem Schwammstadt-Prinzip sind geplant.
Derzeit bestehe hier wegen Lieferschwierigkeiten bei
den für die Bauausführung
benötigten Materialien nur
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Fotzs: Damanig
eine „Übergangslösung“ auf
der ganzen Länge, heißt es
aus dem Büro von Stadträtin
Schwarzl. Aktuell gelte deshalb Tempo 30, die Fahrbahn
sei noch nicht fertig gestellt.
Die Begegnungszone werde
im Februar im Verkehrsausschuss vorgestellt und muss
dann vom Gemeinderat beschlossen werden. Die Kritikpunkte des „Gerechten Innsbruck“ im Hinblick auf die
Straßenmarkierung würden
geprüft.
Depaoli kündigt an, seine Liste wolle heuer generell
einen Schwerpunkt auf Verkehrsthemen legen. Probleme dieser Art gebe es in Innsbruck „zu Dutzenden“.