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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Wirtschaft zeigt sich offen für autofreie Innenstadt“, Seite 25
12.1.2022

Wirtschaft zeigt sich offen
für autofreie Innenstadt

Gewerbegebiet Rossau, Neugestaltung Bozner Platz oder das Innsbruck
Marketing - die WK fordert das Abarbeiten offener Baustellen.

Von Denise Daum

Innsbruck - Beziehungsstatus: Besser. 100 Prozent
zufrieden ist Wirtschaftskammerpräsident Christoph
Walser zwar immer noch
nicht mit der Performance
der Innsbrucker Stadtpolitik,
aber zumindest sieht er die
einzige Lösung nicht mehr in
Neuwahlen. „Die politische
Situation in Innsbruck ist zum
Teil undurchschaubar. Man
weiß nicht genau, ob das, was
man am Vortag ausgemacht
hat, am nächsten Tag noch
gilt“, sagt Walser. Aber zumindest mit ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Anzengruber
und Wirtschaftsstadträtin
Christine Oppitz-Plörer (Für
Innsbruck) zeigt sich Walser
zufrieden(er). Und auch mit
Bürgermeister Georg Willi
(Grüne) habe man mittlerweile ein Gespräch führen
können.

Christoph Walser zeigt
sich bei der Pressekonferenz
von WK Innsbruck Stadt und
Innsbruck Land zum Jahresanfang versöhnlich. Und
durchaus offen für revolutionäre Projekte wie eine
autofreie Innenstadt. Ja, das
könne ein interessantes Vorhaben sein - „wenn man es
g"scheit vorbereitet und Begleitmaßnahmen setzt“, betont Walser.

Dem kann sich WK-Innsbruck-Obmann Franz Jirka
nur anschließen - sowohl was
die Gesprächsbereitschaft
hinsichtlich einer autofreien
Stadt betrifft als auch die Einschätzungen zur Stadtpolitik.
„Das Spiel der freien Kräfte
befeuerte das Misstrauen.”
Aber: „Die wildeste Zeit
scheint überstanden. Hoffen
wir das Beste, dass die Verantwortlichen zueinanderfinden“, so Jirka.

Aufgaben hat der WK-Obmann für die Stadtpolitik jedenfalls genügend: So möge
man sich doch nochmals

‚ ‚ Die autofreie
Innenstadt kann
ein interessantes Vorhaben sein. Wenn man es

g’scheit vorbereitet.“

Christoph Walser
(WK-Präsident)

das beschlossene Projekt zur
Neugestaltung des Bozner
Platzes überlegen, das für
Jirka noch nicht ganz ausgegoren ist - u.a. deshalb, „weil
die Zufahrt für die Citygarage
nicht mitgedacht wurde“.
Auch das Innsbruck Marketing müsse neu aufgestellt
werden. Das wurde zwar von
der Stadtpolitik beschlossen
und mit der Ausschreibung
des Geschäftsführerpostens
angegangen, brauche aber
auch finanzielle Mittel. „Ohne
Geld wird’s nicht gehen“, sagt
Jirka. Die Bewerbungsfrist für
die Leitung des Stadtmarketings ist zu Ende, das Hearing
findet am 17. Jänner statt.

‚ Die Verkehrssituation in der Rossau

ist chaotisch und die

Stadt ist nicht fähig, ein

Konzept zu entwickeln.“

Franz Jirka

(WK Innsbruck)

Ein Sorgenkind sei weiterhin die Rossau. In dem Gewerbegebiet sind mehr als
9000 Mitarbeiter in 650 Betrieben beschäftigt: „Warum
wird dieser Stadtteil so stiefmütterlich behandelt? Die
dortige Verkehrssituation ist
nach wie vor chaotisch und
die Stadt ist nicht fähig, ein
durchdachtes Konzept zu
entwickeln”, kritisiert Jirka
und ergänzt: „Wir müssen die
Abwanderungen von Betrieben stoppen.“ Das gelte nicht
nur für die Rossau, sondern
für die gesamte Stadt.

Im Bezirk Innsbruck-Land
sieht WK-Obmann Patrick
Weber indes fehlende Flä-

chen für Betriebsentwicklung als brennendes Thema.
Hinzu kommen die bekannten Herausforderungen wie
Fachkräftemangel, der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Digitalisierung.

Durch die Krise sei der Bezirk Innsbruck-Land dank
der hohen Durchmischung
der Sparten bisher mit einem
blauen Auge gekommen, sagt
Weber. „Trotzdem müssen
wir lernen, mit der Pandemie umzugehen, ohne die
Betriebe an den Rande der
Existenz zu bringen — es darf
keine weiteren Schließungen
geben.“

Die Gemeinderatswahlen
am 27. Februar sieht Weber
als Chance, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.
„Über Raumordnungskonzepte, Flächenwidmungspläne oder neue Gewerbegebiete
wird in den Kommunen entschieden und nicht in Wien
oder Brüssel“, betont Weber.

Die WK-Obmänner Franz Jirka aus Innsbruck (I.) und Patrick Weber aus Innsbruck-Land (r.) analysierten mit WK-

Präsident Christoph Walser die wirtschaftliche Lage in ihren Bezirken.

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