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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_19_Presse_OCR
- S.23
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Stadtblatt
„Hilfe für Heiligwasser“, Seite 10
Hilfe für Heilig
Fehlende Rodelbahn,
schneearmer Winter,
gefährlicher Wanderweg: die Probleme für
das Traditionsgasthaus.
INNSBRUCK. Rund um das Gasthaus Heiligwasser ist die Stimmung nicht nur positiv. Ein Rettungspaket soll dem beliebten
Ausflugsziel in der angespannten
Situation helfen.
Ausflugsziel
Sommer wie Winter ist der Wallfahrtsort Heiligwasser auf 1.240
Metern Seehöhe ein beliebtes
Ausflugsziel. Am 20. Oktober
1665 nahm der Brixner Weihbischof Jesse Perkhofer die Weihe
der Wallfahrtskirche Heiligwasser oberhalb von Igls vor. In der
Abtszeit von Martin Stickler (1719
bis 1747) wurde ein größeres Mesnerhaus erbaut, in dem sich für
die großen Wallfahrtstage ein bis
zwei Priester aus dem Stift Wilten zur Übernachtung aufhalten
konnten. Dort wurde den Wallfahrern auch eine einfache Stärkung
angeboten. In den 1920er Jahren,
als man auf den Aufschwung des
Fremdenverkehrs hoffte und die
Patscherkofelbahn errichtete,
wurde diese Gaststätte auf das
heutige Ausmaß erweitert. 2013
wurde das Gasthaus generalsaniert. Vor über zwei Jahren haben
Emilie Koll aus Patsch und Manuel Schwaiger aus Igls die kulinarische Verantwortung für das Traditionsgasthaus übernommen.
Besonders in den Wintermonaten
stoßen die Pächter aber an ihre
Grenzen. Die Problemfelder rund
um Heiligwasser sind vielfältig.
Rodelbahn
„Das Projekt umfasse eine neue
Rodelbahn“ wurde 2016 bei der
Präsentation der neuen Patscherkofelbahn mitgeteilt. Die Kosten
der neuen Rodelbahn wurden
2015 mit rund 0,8 Mio. Euro angegeben. Und bei der Aufzählung
der Vorteile der neuen Bahn wur:
de bei den sieben Punkten auch
die neue Rodelbahn angeführt.
Sechs Jahre später ist die Rodelbahn immer noch nicht realisiert.
Der fehlende Rodelspaß ist aber
nur ein Säule für den Winterfrust
beim Traditionsgasthaus. Der
Heiligwasserweg ist an manchen
Stellen nahezu unpassierbar ist.
Und auch die Skipisten, ist wegen
dem fehlenden Schnee, kein Erfolgsgarant für den Betrieb.
Die miserablen Bedingungen im
heurigen Winter, die die Pächter
des Traditionsgasthauses Heiligwasser heuer vorfinden, nimmt
der Innsbrucker FPO-Stadtrat und
Stadtparteiobmann Rudi Federspiel zum Anlass ein Rettungspaket zu schnüren. „Es braucht eine
gemeinsame Kraftanstrengung,
damit die Pächter des Traditionsgasthauses Heiligwasser über die
Runden kommen“, erörtert Federspiel, der die wirtschaftlichen Probleme zum Anlass nimmt, den
Aufruf zu starten, dass sowohl der
Vor allem in den Wintermonaten kämpft das Gasthaus Heiligwasser um
Gäste.
Foto Krautier
WasSser
Der Sage nach aufgrund von sechs verlorenen Kühen und einem stummen
fünfährigen Knäblein erbaut.
Tourismusverband, die Liftbetreiber und die Stadt tätig werden.
Für Federspiel ist Heiligwasser
ein unverzichtbarerer Ausflugsort, vor allem für die heimische
Bevölkerung: „Die Pächter sind
sehr engagiert, daher darf man ihnen auch keine Steine in den Weg
legen, sondern alle Involvierten,
müssen die Pächter unterstützen,
sonst ist das Ende des Wirtshauses besiegelt.“
Die Sage
„Zwei Hirtenknaben weideten
am nördlichen Abhange des Patscherkofels ihre Kühe (man zählte
1606 nach Christus); da giengen
ihnen sechs Stück verloren, und
sie konnten dieselben ungeachtet
alles Suchens nicht mehr finden.
Die bekümmerten Knaben beteten in solcher Noth aus tiefem
Herzensgrunde zur Himmelskönigin Maria, und diese erschien
ihnen in einem überirdischen
Lichtglanze und zeigte mit ihrer
Rechten auf einen hohen Gebirgspunkt, wo die vermißten Kühe
weideten und vom Abendsonnenscheine hell beleuchtet zu sehen
waren. Die begnadigten Hirten
wußten nicht, wie ihnen geschah;
sie fielen auf ihre Knie nieder und
dankten. Als sie sich aber von ihrem Staunen erholt hatten, war
die himmlische Erscheinung verschwunden. Beide versicherten,
deutlich die Worte vernommen
zu haben: „Hier bauet mir zu Ehren eine Kapelle !“ und sie fanden
an dieser geheiligten Gebirgsstelle
eine ungewöhnlich frische Quelle,
die früher nicht da war. Sie kehr-
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Foto Stadt Inmabruck
ten sodann mit ihren Kühen in
die Heimat zurück, machten aber
von allem, was sie gesehen und
gehört, durch viele Jahre nichts
kundbar. Indessen verfügte sich
doch der eine von ihnen, der die
gehabte Erscheinung im Igelser
Walde nie vergessen konnte, öfter
an jene Stätte und nahm einmal
auch das fünfjährige Knäblein seines Nachbars, welches von Geburt
stumm war, mit sich. Nun erfolgte an dem Gnadenorte ein neues
Wunder: das Knäblein konnte reden, als hätte ihm die Sprache nie
gefehlt. Solches ereignete sich im
Jahre 1651 Jetzt verkündete er das
Geschehene und auch die frühere Erscheinung. Er fand Glauben,
und noch in demselben Jahre
entstand durch Beiträge frommer
Gemeindsleute und durch Opfer
von Auswärtigen bei dem heiligen Wasser eine Kapelle und eine
Wallfahrt“ (Quelle: Sagen aus Tirol, Innsbruck 1891)
Der Eingang und der Brunnen bei
der bekannten Kapelle
Foto Krauer