Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_28_Presse_OCR
- S.11
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tirol.orf.at
Kritik an dem Denkmal
Kritik am Denkmal übte der Absamer Museumsleiter Matthias Breit. Es
gehe sorglos mit der Vergangenheit des Gestapo-Lagers Innsbruck-
Reichenau um: „Es war Haftlager der Gestapo für Widerstandskämpfer,
Auffanglager für italienische Arbeiter, die aus dem Dritten Reich zurück
nach Italien flüchten wollten. Es war ab 1942 ein so genanntes
‚Arbeitserziehungslager‘ zur physischen und psychischen
Disziplinierung von Zwangsarbeitern, und es war ab Herbst 1943 eine
Station bei der Deportation der kleinen jüdischen Gemeinde Südtirols
vor allem nach Auschwitz-Birkenau.“
Bert Breit sieht das Denkmal kritisch
Auf dem verwitterten Gedenkstein aber würden die in der Reichenau
Malträtierten, Geschundenen, Disziplinierten, Erniedrigten und
Ermordeten generös und kollektiv zu „Patrioten“ erklärt“, kritisierte
Breit.
Mahnung zur Wachsamkeit
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und
Vorarlberg, Günter Lieder, sagte in seiner Ansprache, für viele sei hier
das Zwischenlager auf dem Weg an noch entsetzlichere Orte oder in
den Tod gewesen. „Lassen Sie uns neben dem ehrenden Gedenken an
die Häftlinge des KZ Reichenau wachsam sein - auf das sich die
Geschichte nicht wiederholt und Unvorstellbares nicht wieder
vorstellbar wird“, so Lieder.
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