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Jahr: 2022

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- S.38

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Stadtblatt

Gedenken an NS-Opfer

Am 27. Jänner wurde in
der Rossau der Opfer
des Nationalsozialismus
gedacht. Erneut gab es
Kritik am Gedenkort.

INNSBRUCK. Beim Gedenken
an die Opfer des Nationalsozialismus am Gedenkstein in
der Innsbrucker Rossau erinnerte der Leiter des Absamer
Gemeindemuseums, Matthias
Breit, an die vergessenen Opfer
des Nationalsozialismus. Als
Zeichen gegen das Vergessen
benannte er den Platz kurzerhand „Elena De Salvo Platz“, ein
Sechsjähriges Mädchen, das
über das Lager Reichenau nach
Auschwitz deportiert wurde
und dort am 31. Dezember 1943
ihren Tod fand.

Kranzniederlegung

Im Rahmen der gemeinsamen
Kranzniederlegung von SPÖ
und ÖVP erinnerten Politiker
und Politikerinnen der beiden Parteien an die Opfer des
Nationalsozialismus. Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Günter Lieder,
mahnte in seinen Ausführungen zur Achtsamkeit. „Für viele
war hier das Zwischenlager auf
dem Weg an noch entsetzliche-

Klubobmann Christoph Appler eröffnet die Redebeiträge. Michael Steger

Elisabeth Fleischanderl! führt durch
die Veranstaltung Michael Steger
re Orte oder in den Tod. Lassen
Sie uns neben dem ehrenden
Gedenken an die Häftlinge des
KZ Reichenau wachsam sein
— auf das sich die Geschichte
nicht wiederholt und Unvorstellbares nicht wieder vorstellbar wird.“

Erinnerungskultur

Breit erörterte in seiner Rede,
dass der Nazismus bei Corona-

PE E

d

Christoph Appler, Clemens Hornich, Elisabeth Fleischanderl, Günter Lieder

x a

von der israelitischen Kultusgemeinde und Benjamin Plach (v.l.) Michael Steger

Demonstrationen „Woche für
Woche relativiert worden ist,
während hier die Erinnerung
an einen konkreten Ort der Gewalt und der Verbrechen dieses
Systems in der immer lauter
werdenden Kulisse einer Mülltrennungsanlage verkommt
und verschwindet. Greif- und
hörbarer kann sich eine Gesellschaft nicht dem Erinnern und
damit ihrer Verantwortung für

ihre Geschichte entziehen.“
Weiters machte er auf die Geschichte von Iwan Gwosdik
aufmerksam, der im Lager Reichenau am 21. Jänner 1944 im
Alter von zwölf Jahren zu Tode
kam, nachdem er am Vorabend
mit kaltem Wasser abgespritzt
wurde und in weiterer Folge
nackt in einen ungeheizten
Haftraum gesperrt wurde, bis
er in der Kälte verstarb.

e

Matthias Breit benennt den Vorplatz des Gedenksteins „Piazza Elena De Salvo“. Sie wurde als Sechsjährige in Meran verhaftet und über das Lager in der

Reichenau, wahrscheinlich ins Konzentrati

Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie am 31. Dezember 1943 ihren Tod fand.

Michael Steger

„Rekordbaujahr für die Neue Heimat im Jahr 2021“, Seite 39

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