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Jahr: 2022

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- S.27

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Stadtblatt

„Bogenlokale haben zugesperrt“, Seite 9

Bogenlokale haben zugesperrt

Keine Veranstaltungen in den Bögen. Manche Lokale sperren nicht mehr auf.

INNSBRUCK. Seit beinahe zwei
Jahren ist Innsbrucks Nachtgastronomie, abgesehen von
wenigen kurzen CUnterbrechungen, geschlossen. Von Seiten der Politik gibt es kaum Informationen, wie es in Zukunft
weitergehen soll. Die Betreiber
hoffen, dass sie Ende März
langsam ihr Programm wieder
hochfahren können, während
andere für immer ihre Türen
geschlossen haben.

Kampf um Kultur

Die p.m.k. (Plattform mobile
Kulturinitiativen) gilt als einer
der Szene-Punkte in den Innsbrucker Bögen. Vor der Pandemie fanden hier etwa vier
mal pro Woche Veranstaltungen, zumeist Konzerte unterschiedlicher Genres, statt. Die
p.m.k. beherbergt dutzende
Vereine, welche die Räumlichkeiten zu günstigen Preisen
für kulturelles Programm anmieten können. Auf Grund der
aktuellen Bestimmungen ist
es der Nachtgastronomie derzeit nicht möglich, auch mit
alternativen Ideen, von denen
es genug gäbe, aufzusperren.
David Prieth, Geschäftsführer
der p.m.k., zeigt sowohl Verständnis für die aktuellen Bestimmungen, übt aber auch
Kritik am politischen Umgang

mit den Nachtgastronomen
und Kulturtreibenden: „In einer Situation wie der jetzigen
mit Omikron, wollen wir beziehungsweise unsere Vereine ja gar nichts anbieten. Wir
wollen etwas anbieten, wenn
es sich gut und sicher anfühlt.
Aber es gab in der Vergangenheit Zeitpunkte, wo kulturelle
Veranstaltungen nicht möglich waren, die Gastro aber sehr
wohl aufsperren durfte. Wenn
in einem Raum 200 Leute sitzen und essen, ist es „o.k.“ aber
wenn jemand auf der Bühne
steht und Kabarett macht, ist
es nicht mehr möglich. Das ist
nicht nachvollziehbar.“

Fehlende Lobby

Ganz generell fehle einfach die
politische Lobby für diese Form
der Kultur und die jungen Menschen. Das zeigt sich auch daran, dass manche Studenten, die
seit zwei Jahren in Innsbruck
leben, weder die Universität
noch eines der Bogenlokale von
innen gesehen haben. Dies sei
aber kein Problem der städtischen Politik: „Wir haben einen
guten Austausch mit Stadträtin
Schwarzl, das Kulturamt schaut
darauf, dass Initiativen unterstützt werden. Inzwischen gibt
es ein Bewusstsein dafür, was
es bedeutet, wenn man nicht

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David Prieth, Geschäftsführer der
p.m.k.

Michael Stege:

am kulturellen Leben teilnehmen kann, und dafür, dass man
die Angebote, die noch vorhanden sind, am Leben erhalten
muss“, sagt Prieth.

Überlebenskampf

Prieth hofft für die Zukunft,
dass man den aktuellen „Limbozustand“ zwischen Auf- und
Zusperren verlassen wird können. Eine Zukunft, die es für andere Lokale in der Bogenmeile,
wie dem Down Under, der Skylounge, dem Club Lucifer und
dem Remix nicht mehr geben
wird, da diese die Pandemie
nicht überlebt haben. Herbe
Verluste für das Innsbrucker
Nachtleben, „vor allem da die
ÖBB als Vermieter keine Nachtgastronomie Nachmieter mehr
wünscht“ berichtet der ehemalige Besitzer des Down Under.