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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„‚Morgen ist der Spuk vorbei“‘“, Seite 5

„Morgen ist der Spuk vorbei“

Bis zu einem Meter Schnee fiel zuletzt in Tirol, noch einmal so viel könnte im Lauf des heutigen
Tages dazukommen. Die Lawinengefahr ist hoch. Es kam zu Unfällen und Verkehrsbehinderungen.

Innsbruck - 30, 40 und 50
Zentimeter. So viel Schnee fiel
in Kirchdorf, St. Anton und
Seefeld von Montagabend bis
gestern Mittag. Auf den Bergen
wurde mancherorts gar ein
Meter Neuschnee gemessen —
etwa in der Silvretta-Arlberg-
Region oder im Außerfern.
„Noch einmal dieselbe Menge
kann im Laufe des Mittwochs
hinzukommen“, sagt Josef
Lang, Meteorologe bei der
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
„Es schneit den ganzen Tag
über. Zum Teil kräftig. Morgen, also Donnerstagfrüh, ist
der Spuk dann vorbei.“

Der Winter hat Tirol wieder
fest im Griff. Die Verhältnisse sorgten besonders im Verkehr für Unfälle. Etwa in Söll,
wo gestern um 5 Uhr ein von
einem Polen gelenkter Kleinlaster von der Fahrbahn abkam und in ein Waldstück

stürzte. Am Montagabend
brach einem 18-Jährigen beim
Durchfahren einer Kurve auf
der schneebedeckten Plansee-Straße in Breitenwang das
Heck seines Pkw aus. Er kollidierte mit dem Auto eines
17-Jährigen. Zwei je 19 Jahre
alte Frauen, die auf dem Fahrzeugrücksitz des 18-Jährigen
saßen, wurden bei dem Unfall
leicht verletzt. Um 17.55 Uhr
verlor ein 24-Jähriger auf der
schneebedeckten Achenseestraße in einer Kurve die Kontrolle über seinen Pkw. Dabei
prallte er gegen eine Hausmauer. Der Lenker konnte sich
schwer verletzt noch selbst aus
dem Auto befreien.

Zu Behinderungen kam es
Dienstagvormittag beispielsweise auf der Inntalautobahn.
Dort staute sich der Verkehr
aufgrund von Schneeräumarbeiten. Auch einige Züge hatten Verspätung. Die Räum-

Zwischen Schwaz und Hall kam es gestem auf der Inntalautobahn wegen

Schneeräumarbeiten zu Staus.

fahrzeuge und -lokomotiven
hatten jede Menge zu tun.
Alarm schlugen gestern die
privaten Hausmeister-Dienste, welche laut Wirtschaftskammer beim Beseitigen der
Neuschneemengen vielerorts
eine zentrale Rolle spielen. Viele Angestellte seien mit einem

Seite 5 von 39

Foto: APA/zeitungsfoße.at

positiven Corona-Test, aber
ohne Symptome, in Quarantäne und dürfen nicht arbeiten.
Berufsgruppensprecher Matthias Kurz fordert angesichts
der Wetterlage eine Ausnahmegenehmigung des Landes
Tirol für dringende Einsätze.
Vorausgesetzt, der Kontakt zu

anderen Menschen könne definitiv ausgeschlossen werden.
Eine ähnliche Regelung hat es
bereits im Vorjahr gegeben.

Wegen Lawinengefahr gesperrt wurden indes mehrere
Wege im Bereich der Innsbrucker Nordkette. Auch andernorts ist die Lage angespannt.
„Wir werden bestimmt auch
noch am Donnerstag in weiten
Teilen des Landes Warnstufe
4 haben, es könnten in exponierten Lagen Straßensperren
nötig werden“, sagt Rudi Mair,
Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes. „Weil in einigen
Gebieten bis zu zwei Meter
Neuschnee gefallen sind und
der Wind stark ist, bekommen
wir bis zum Wochenende hin
ein Problem mit Triebschnee.“
Laut Mair sind bereits jetzt
stellenweise Lawinenabgänge
möglich. „Die Situation bleibt
jedenfalls angespannt und kritisch.“ (bfk)