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Tiroler Tageszeitung

„Petition pro Gasa Valga, aber die Politik winkt ab“, Seite 16

Petition pro Gasa Valga,
aber die Politik winkt ab

Die Ablöse von Tanztheaterchef Enrique Gasa Valga schlägt Wellen.
BM Georg Willi überlegt neue Aufgaben für den Spanier in der Stadt.

Von Markus Schramek

Innsbruck — Dass diese Entscheidung nicht einfach abgenickt und zur Kenntnis genommen wird, war absehbar.
Die Entscheidung nämlich,
Enrique Gasa Valga, der am
Tiroler Landestheater (TLT)
zum künstlerischen Inventar
zählt, mit Sommer 2023 als
Tanztheaterchef abzulösen.

will dem Haus in allen Bereichen eine neue künstlerische
Handschrift verpassen.

Gasa Valga erfuhr sehr
kurzfristig, dass Girkinger
oOhne ihn plane. Er war überrascht und konsterniert, als er
von seiner Ablöse erfuhr. Er
hatte dies nicht erwartet.

Umgehend traten die vielen Anhänger des Tanzimpresario auf den Plan. Auf www.

Nach mehr als 20 Jahrenim change.org wurde eine On-
Kulturtempel am Rennweg, linepetition gestartet, die binzuerst als aktiver Tänzer und nen weniger Stunden bereits
zuletzt seit 13 Jahren als Chef von mehr als 1500 Personen

der gefeierten Tanzcompany,
muss Gasa Valga gehen. So
will es die designierte neue

unterstützt wurde. Ziel dieser
(noch laufenden) Initiative
ist es, Gasa Valga weiterhin

Intendantin als Tanzchef am
Irene d9irkiq- ‚ Die Zeit ist nun !.agd:fls|theater
äf:? S .?el;"(::: aber mtffii r eine LuAderes;‘;?. ist
2023/24 Noch- künstlerische Neuaus- 4;. politik.
Intendant Jo- richtung. Schließlich stehatgnes Reit- Banke Paliradar hen Landesmeier an der (Kulturlandesrätin) theater und
Spitze des The- angegliederte
aters ablöst. Teilbereiche

Die Oberösterreicherin Girkinger, derzeit noch in Bozen
tätig, wird alle drei Sparten
des TLT, Oper, Schauspiel
und eben auch den Tanz,
mit je zwei neuen Führungskräften besetzen. Grund: Sie

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Für Landesrätin Beate Palfrader und Bürgermeister Georg Willi ist
die Ablöse Gasa Valgas beschlossene Sache.

wie das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck im Eigentum von Land Tirol und Stadt
Innsbruck.

Aus beiden Regierungen
kommen auf Anfrage der TT
auch deutliche Wortmeldun-

|

Enrique Gasa Valga muss sich nach neuen Aufgal
Fotz: Rıta Fa SOMMEer in Kufstein inszeniert er heuer Andrew Lioyd Webbers „Evita“. Opertiensommer

gen zur umstrittenen Ablöse
Gasa Valgas. Demnach ist die
Petition vergebliche Liebesmüh’ und das Aus für Gasa
Valga beschlossene Sache.
Sowohl Kultur-

li sieht die Sachlage ähnlich.
Die Petition pro Gasa Valga
werde er jedenfalls nicht unterschreiben. Ziehen lassen
will der Bürgermeister den in

Innsbruck ver-

landesrätin Be- Mit dem Herzen heirateten Spaate Palfrader a nier aber nicht.
. unterstütze ich .

(ÖVP) wie auch solche Ideen, wie es „Es gibt Ideen
Bürgermeis- *“ ‚"’ ” für Projekte in
ter Georg Willi f"" dem Geld aussieht, qer Stadt, de-
(Grüne) stellen ist etwas anderes.“ nen sich Ensich nämlich & ] ia rique widmen
klar hinter die WiM (Bürge °) — könnte.“

Entscheidung Willi denkt da
der kommenden Intendantin beispielsweise an „ein Tanz-
Irene Girkinger. festival im Sommer“ oder an

„Die großen Verdienste
Gasa Valgas für den Tanz in
Innsbruck sind völlig unbestritten“, räumt Landesrätin
Palfrader ein. „Die Zeit ist
nun aber reif für eine künstlerische Neuausrichtung. Das
ist eine Chance für das Theater und das Publikum.“

Dass beim Wechsel einer
Theaterintendanz auch führende Mitarbeiter ausgetauscht werden, sei im Kulturbetrieb ganz normal, so
die Landesrätin, um dann
philosophisch anzufügen:
„Nur das Gewohnte braucht
keine Argumente.“

Bürgermeister Georg Wil-

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die Bespielung des bereits
einmal heftig andiskutierten
Kulturquartiers St. Bartlmä
im Süden der Stadt. In einer
der ehemaligen Fabrikshallen
dort wäre Platz für ein Tanzstudio für die Fortbildung
von Profitänzern, eine so genannte Masterclass. Willi:
„Mit dem Herzen unterstütze
ich solche Ideen, wie es mit
dem Geld aussieht, ist freilich
etwas ganz anderes.“
Überdies dürfte Gasa Valga
auch anderswo als Choreograf und Regisseur engagiert
werden. Beim Kufsteiner
Operettensommer inszeniert
er heuer das Musical „Evita“.

ben umsehen. Beim Operetten-