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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_02_18_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„In den Innsbrucker Westen kommt die Feuerwehr später“, Seite 8
In den Innsbrucker Westen
kommt die Feuerwehr später
In nur acht Minuten erreichen die Innsbrucker Feuerwehren fast jeden
Einsatzort. Mit Ausnahme der Lohbachsiedlung und Kranebittens.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck - In den Westen
von Innsbruck benötigen
die Feuerwehren am längs-
ten. So lautet das Ergebnis
einer Studie, die am Don-
nerstag von Branddirektor
Helmut Hager und Vizebürgermeister Johannes Anzengruber präsentiert wurde.
Die „Feuerwehr-Bedarfsanalyse“ ergab, dass die Berufsfeuerwehr für die Anfahrt
zu den Einsatzorten in ganz
Innsbruck im Durchschnitt
acht Minuten oder weniger
benötigt. Mit Ausnahme der
Stadtteile Lohbachsiedlung
(ab der Technikerstraße) und
Kranebitten. Aktuell sehen
Anzengruber und Hager keinen Handlungsbedarf: „Aber
wenn die Besiedlungspläne
im Westen umgesetzt wer-
den, ist dort die Einrichtung
einer eigenen Feuerwache
notwendig“, erklärt der Vizebürgermeister.
Vor etwa drei Jahren hat
Hager die jetzt fertiggestellte Bedarfsanalyse bei einem
oberösterreichischen Feuerwehr-Experten in Auftrag gegeben. „Für die Studie wurde etwa die Häufigkeit von
Einsätzen in den jeweiligen
Stadtteilen berücksichtigt“,
sagt der Branddirektor. Zu
den roten Zonen (viele Einsätze) zählen etwa das O-
Dorf und die Reichenau. Im
Westen sind hingegen kaum
Häufungspunkte zu finden.
„Eine Rolle spielt aber auch,
ob es sich um ein Wohn- oder
Gewerbegebiet handelt“, so
Hager weiter: „Eine Wohnge-
Laut einer Studie bleiben der Feuerwehr für die Anfahrt theoretisch acht
Minuten, um eine Katastrophe zu verhindern.
Forc: Falk
gend hat eine höhere Dringlichkeit, da hier mehr Menschenleben gefährdet sind.”
Weiters spielt auch eine Rolle, ob sich in einem Gebiet
kritische Infrastruktur wie
beispielsweise die Klinik befindet.
Da es in Österreich keine
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gesetzliche Regelung für die
Anfahrtszeiten gibt, orientiert
sich die Studie an deutschen
Empfehlungen. Und die räumen Feuerwehren acht Minuten für die Anfahrt ein.
„Im Schnitt dauert es vom
Brandausbruch an 18 Minuten, bis es zum „Flash-over“
(Verpuffung) kommt und ein
Raum in Vollbrand steht“,
rechnet Hager vor. Das sei
auch die Zeit, in der Brandopfer noch reanimiert werden können. „Bis zur Entdeckung eines Feuers vergehen
durchschnittlich drei Minuten, eine Minute dauert die
Alarmierung, eine weitere
Minute benötigt die Berufsfeuerwehr zum Ausrücken.“
Fünf Minuten vergehen, bis
der Löschangriff am Einsatzort Wirkung zeigt. „Somit
bleiben acht Minuten für die
Anfahrt“, erklärt der Branddirektor.
Hager betont aber auch,
dass die tatsächliche Anfahrtsdauer von der Tageszeit und dem Verkehrsaufkommen abhängt: „In der
Nacht sind wir schneller.“
Außerdem sei die Fahrzeit in
den Innsbrucker Westen nur
geringfügig länger. „In zehn
Minuten würden wir sogar
Axams erreichen“, erklärt der
Branddirektor.