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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Eine Stadt, die allen gehört“, Seite 26
28.2.2022

Eine Stadt, die
allen gehört

In einem Workshop wurden Fragen des urbanen Raumes
diskutiert. Die Ergebnisse sind nun in Innsbruck ausgestellt.

Von Johanna Muro

Innsbruck — Wer erhält wie
viel Raum in einer Stadt? Wo
fühlt man sich wohl, wo eher
nicht? Welche Hürden gibt
es in einer Stadt? Mit diesen
Fragen beschäftigten sich
die neun Frauen der Arbeitsgruppe „Die Stadt gehört uns
allen“ über Monate hinweg.
Die Ergebnisse der Workshops
werden nun im Foyer des Bfi
Tirol in Innsbruck ausgestellt.

Das Interesse an der Ausstellung war am Eröffnungsabend
groß, viele Besucher strömten
in das Foyer des Bfi Tirol. Eine interaktive Karte von Innsbruck, ein Innsbruck-Abc, Bilder der besuchten Plätze und
Erfahrungsberichte, versehen
mit Grafiken und Fotos — die
auf großen Roll-ups präsentierten Ergebnisse fanden Anklang. Auch bei Landesrätin
Gabriele Fischer sowie den
Stadträtinnen Uschi Schwarzl
und Elisabeth Mayr.

Das Projekt gehört zu der
Veranstaltungsreihe „aus.
grenzen:auf.machen“ und
wurde organisiert von „Frauen aus allen Ländern“, einer
Bildungs- und Beratungseinrichtung für Frauen mit Migrationshintergrund. „Wir sind
ein geschützter Raum für alle
Frauen und wollen doch auch
rausgehen und uns sichtbar
machen“, sagt Projektleiterin
Verena Sperk. Sie findet: Man
fühlt sich zuhause, wo man
aufgenommen wird, teilhaben kann, Raum einnehmen
kann. Dies sei nicht für alle
Menschen gleichermaßen ge-

Wem gehört die Stadt? Antworten auf diese und andere Fragen bekommen

Interessierte im Foyer des Bfi Tirol in Innsbruck präsentiert. fot: Medemwotsgruber

geben - viele stünden vor „unsichtbaren Hürden“, wie zum
Beispiel der Sprachbarriere.
Die Ausstellung solle dazu anregen, mit unterschiedlichen
Menschen ins Gespräch zu
kommen, und einen Anstoß
zum Austausch über die Möglichkeiten und Hindernisse einer Stadt geben.

Die Teilnehmerinnen selbst
setzten die Schwerpunkte des
Workshops und konnten sich
kreativ ausleben: Die Ergebnisse wurden mithilfe einer
Grafikerin für die Ausstellung
auf Roll-ups, Postkarten und
Plakaten gestaltet. Kompromisse zu finden, war nicht
immer einfach: „Wir haben
unterschiedliche kulturelle
Hintergründe, sind an verschiedenen Punkten im Leben
und haben viel diskutiert“,
sagt Amina Jaballah, Teilnehmerin des Projekts. Trotzdem
sei die Erfahrung wertvoll gewesen, man habe viel über
andere Sichtweisen gelernt
und konnte so den eigenen

Seite 3 von 7

Horizont erweitern. Durch
das Projekt entdeckten die
Teilnehmerinnen auch einige
neue Orte in Innsbruck und
erfuhren, die Stadt mit neuen
Augen zu sehen: Wo geht eine
Mutter mit Kindern gerne hin?
Welche Orte sind auch ohne
deutsche Sprache zugänglich?
Auch die Corona-Pandemie hatte Auswirkungen auf
das Projekt - ab Anfang 2021
mussten die Treffen virtuell stattfinden. Die Teilnehmerinnen beschäftigten sich
nun mit der Frage, wie der
rivate Raum zuhause zum
ffentlichen wurde und die
öffentlichen Räume zum Privaten. Die Frauen sind sich
einig: Sie leben gerne in Innsbruck, sind begeistert von
Freiheit, Sicherheit und Zusammenhalt der Stadt und
freuen sich, im Sommer wieder ihre Lieblingsorte genießen zu können.
Die Wanderausstellung
wird noch bis zum 4. März
2022 zu sehen sein.