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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_03_6_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Regulierung der Tauben im O-Dorf in Gefahr“, Seite 18
Regulierung der Tauben
im O-Dorf in Gefahr
Innsbruck —- Es gibt Probleme, die man aussitzen
kann, und Probleme, bei
denen das ein Griff ins
Klo ist. Letzteres trifft auf
die Schließung des Taubenschlages im Olympischen Dorf zu. Wie die TT
berichtete, hat Innsbruck
ein Taubenproblem, das
durch den Schlag eingedämmt wurde. „Betreut
man den Schlag sachkundig, reduziert er die Population“, sagt Projektgründer Hans Lutsch von
der ARGE Stadttauben
Salzburg. Die Eier werden
durch Attrappen ersetzt.
Nachwuchs wird zu 100 %
verhindert. Doch im
Frühjahr 2021 befürchteten Eltern, der Schlag in
Nachbarschaft der Mittelschule sei gesundheitsgefährdend. Vize Johannes
Anzengruber dachte eine
Übersiedlung an.
Demnächst soll der
Schlag auf die andere
Innseite, zur Tierverwertungsanlage, übersiedeln. Laut Lutsch wäre
dies ein Schuss ins Knie:
„Der neue Standort ist zu
weit weg, das O-Dorf hätte keinen Schlag mehr.
Ein Vielfaches der jetzi-
Ar
Der Ta
gen 200 Tiere würde sich
dort unreguliert aufhalten“, sagt er. Ein nahegelegener Standort wurde
nicht in Betracht gezogen. Die Versetzung des
Containers sei technisch
machbar, die Übersied-
‚ Tauben sind
geschützt. Viele
Anrainer meinen,
man kann sie schießen oder den Kammerjäger holen.“
Hans Lutsch
(Taubenexperte)
lung der Tauben aber
aufwändig. „Sie werden
den neuen Standort nicht
freiwillig annehmen“, so
der Experte. Einsperren
sei rechtlich nur zulässig,
wenn Außenvolieren an
den Container angebaut
werden. Die Neugestaltung des Taubenschlages müsse vor der Übersiedlung erfolgen. Noch
vor Weihnachten schrieb
Lutsch an Innsbrucks
Politiker: „Sollten Sie die
Tauben für den Transfer
im Container einschließen, ehe er versetzt wird,
ubenschlag in Innsbruck soll verlegt werden, die Tiere stehen unter Schutz.
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besteht die Gefahr, dass
sich Tiere durch erhöhten Stress verletzen.“ Die
ideale Lösung bleibe die
Beibehaltung des Standortes samt Vergrößerung,
damit alle Tauben Platz
haben. Eine Liste freiwilliger Betreuer habe er
Anzengruber geschickt —
Ohne Reaktion. „Viele Anrainer meinen, man kann
Tauben schießen oder
den Kammerjäger holen“,
sagt der Experte, dabei
seien sie geschützt. Gebe
es keinen Schlag, brauche
es mechanische Abwehr.
Diese sei kaum wirksam.
GR Mesut Onay, Alternative Liste Innsbruck
(ALJD), verweist auf einen
All-Parteien-Antrag vom
März 2019 für einen zweiten Schlag. „Jetzt ist davon
keine Rede mehr, das Erfolgsprojekt O-Dorf wird
zerstört.“ Dabei sieht die
Arbeitsgruppe Tierschutz
die Notwendigkeit weiterer Schläge im Bereich
Maria-Theresien-Straße und zwischen Adolf-
Pichler-Platz und Markthalle. „Die Beschlüsse
liegen vor, wir erwarten
eine rasche Umsetzung “,
schließt Onay. (pla)