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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Gleichberechtigung auf der Welt für Frauen sowie für die Flüchtlinge“
(Lesebrief), Seite 25

Gleichberechtigung auf der Welt für
Frauen sowie für die Flüchtlinge

Thema: Intemationaler Frauentag und Flüchtlinge.

D er Internationale Frauentag wird am 8. März
begangen. Deshalb hört und
liest man derzeit in den Medien und von PolitikerInnen
viel über Frauen-Engagement. Sogar das Heft Innsbruck informiert gibt dem
Frauenthema großen Raum.
Das reicht von der Ausstellung wie „Göttinnen“ über
Frauenfokus an Hochschulen
bis zu Geschlechterforschung
usw. So weit, so löblich. Aber
warum wird der Fokus nur für
ein paar Tage auf die Frauenproblematik gelegt - und
nicht das ganze Jahr über?
Der Equal Pay Day macht uns
auf die Ungerechtigkeit aufmerksam, dass Frauen heuer sechs Wochen kostenlos
arbeiten. Warum wird nicht
an dieser Schraube gedreht,

sodass Mann und Frau gleich
verdienen? Warum werden
Haus-, Pflegearbeit und Kindererziehung noch immer
nicht vernünftig entlohnt —
von Frauenaltersarmut ganz
zu schweigen? Warum gibt
es noch keine Gratis-Selbstverteidigungskurse für alle
Mädchen an Schulen, um der
männlichen Gewalt etwas

entgegentreten zu können?
Nur für ein paar Tage im Jahr
bekommen 52 Prozent der
Gesellschaft die Aufmerksamkeit, die sie 365 Tage verdienen. Das nennt man Heuchelei. Leider schaut es bei
der jetzigen Handhabung von
Flüchtlingsaufnahmen nicht
anders aus. Aktuell in der
schrecklichen Kriegssituati-

Patriarchat und Kapitalis

on sind Flüchtlinge plötzlich
in Österreich willkommen.
Wohlgemerkt nur aus der Ukraine. Die anderen - erbärmlichen — Flüchtlingslager sind
nicht einmal noch der Rede
wert. Wo ist die Logik?

Zu wünschen wäre, dass
der Missstand der Frauenungerechtigkeit ein für alle Mal
beendet wird. Auch sollte bei
Flüchtlingen nicht weiter mit
zweierlei Maß gemessen werden. Auf der Flucht sein, aus
welchen Gründen auch immer, ist unmenschlich genug.
Last but not least: Menschen,
die gehandicapt sind, dürfen
bei den Paralympics nicht
antreten, weil sie im falschen
Land geboren sind. Gleiches
gilt für sämtliche russische
KünstlerInnen. Traurig, aber
wahr.

Am Intemationalen Frauentag stehen die Ungerechtigkeiten gegenüber Mag. Sylvia Dürr

Frauen im Fokus, die längst beseitigt sein sollten.

Fota: imagp

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6020 Innsbruck