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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„‚Den Taubenschlag zu verlegen, ist keine Lösung‘“, Seite 21

„Den Taubenschlag zu
verlegen, ist keine Lösung“

Tierschutzaktivisten fordern fürs O-Dorf auch künftig einen Taubenschlag.
Vize-BM Anzengruber setzt u.a. auf einen neuen „Tierwohlbeauftragten“.

Innsbruck —- Die Botschaft der
TierschutzaktivistInnen, die
sich gestern Nachmittag am
Lugger-Platz im Olympischen
Dorf eingefunden haben, ist
eindeutig: Im O-Dorf brauche
es auch künftig einen Taubenschlag - und dringend weitere
in anderen Stadtteilen.

Wie berichtet, wird der bestehende Schlag in wenigen
Tagen von der Mittelschule
Olympisches Dorf auf die andere Innseite übersiedelt - der
neue Standort ist im Bereich
der Liegenschaften der IIG
(Innsbrucker Immobiliengesellschaft) in der Roßau
geplant. „Für die Entlastung
des O-Dorfs bringt ein Taubenschlag in der Roßau aber
gar nichts“, meint Peter Kahr
vom Verein „Tiroler TierEngel“. Genauso sieht das Nicole Staudenherz vom Verein gegen Tierfabriken (VGT):
Tauben seien enorm standorttreue Tiere, die den neuen Standort nicht annehmen,
sondern sich stattdessen im
O-Dorf neue Nist- und Schlafplätze suchen würden.

Auch wenn der für rund 200
Tiere angelegte Taubenschlag
zu klein dimensioniert gewesen sei - funktioniert habe er,
sind sich die Tierschützer ei-

nig. Ein Schlag - in dem die
Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden - sei der einzig schonende Weg, das Taubenwachstum in Schach zu
halten. Zugleich hätten die
Tiere dort eine taubengerechte Fütterung erhalten, ergänzt
Staudenherz. Nun werde sich
das Problem mit der Population weiter verschärfen. Kahr
kritisiert auch den fürs Veterinärwesen zuständigen Vize-BM Hannes Anzengruber
(ÖVP), der auf wiederholte
Anfragen nicht reagiert habe.

„Die jetzt geplante Lösung
ist nicht zufriedenstellend,
weder fürs O-Dorf noch für
den Rest der Stadt“, meint
GR Mesut Onay (ALI), der

ebenfalls weitere Standorte
in der Innenstadt einfordert.
Schuldzuweisungen seien
fehl am Platz — doch zeige das
Aus des Taubenschlags in der
Mittelschule, dass die verschiedenen Ressortzuständigen (für Gebäudeverwaltung,
Bildung, Tierschutz) „besser
kommunizieren müssen“.
Und BM Georg Willi (Grüne)
sei gefordert, das Thema „zur
Chefsache zu machen“.

Vize-BM Anzengruber betont, keineswegs untätig gewesen zu sein. Im Gegenteil:
„Für mich hat oberste Priorität, dass der Taubenschlag
weiter erhalten bleibt. Er
kommt ja nicht weg, sondern wird verlegt. Hätte ich
nicht dafür gekämpft, gäbe
es überhaupt keinen mehr.“
Dass rund ums neue Nutzungskonzept für die sanierte
Dachterrasse der Mittelschule
— mit Unterricht im Freien etc.
— das Thema des unmittelbar
angrenzenden Taubenschlags
nicht berücksichtigt worden
sei, liege nicht an ihm.

Die Übersiedlung des
Schlages werde jedenfalls
fachgerecht von Experten der
Veterinärmedizin in Kooperation mit Uni und Alpenzoo organisiert. Auch die Betreuung

in der Roßau sei in Abstimmung mit Tierschutzverein
und Ehrenamtlichen sichergestellt. Er habe außerdem
einen Dienstposten für einen
„Tierwohlbeauftragten“ beantragt und bei der Personalabteilung urgiert, dass die
Stelle nun rasch ausgeschrieben werden soll. Der oder die
Neue solle dann nicht nur bei
Bürgeranliegen beraten, sondern sich auch mit der Frage
beschäftigen, ob und wo etwaige weitere Taubenschläge
im Innenstadtbereich sinnvoll und möglich seien.

Eine Petition für den Erhalt
des Taubenschlages im O-
Dorf hat indes über 1700 Unterschriften erreicht. (md)

Die Übersiedlung des Taubenschlags in die Roßau nütze dem O-Dorf nichts, sind sich GR Mesut Onay (2. v. r.) und die AktivistInnen einig.

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