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Tiroler Tageszeitung

„Letzte Runde für Reitmeiers Team“, Seite 14

Letzte Runde für Reitmeiers Team

Der scheidende Intendant des Tiroler Landestheaters umrahmt seine finale Spielzeit mit zwei Regiearbeiten im
Opernfach. Der unter Protesten abgelöste Tanzchef Enrique Gasa Valga gönnt sich zum Abschied eine Party.

Von Markus Schramek

Innsbruck —- Die Zeit der Bilanzen kommt schon noch.
Mit Sicherheit. Schließlich
heißt es für die gesamte Führungsriege des Tiroler Landestheaters in gar nicht allzu
ferner Zukunft Abschied nehmen vom Mehrspartenhaus
am Innsbrucker Rennweg.

Mit Herbst 2023 übernimmt
Irene Girkinger die Intendanz
von Johannes Reitmeier, der
auf eigenen Wunsch seinen
Vertrag nicht verlängert hat.
Girkinger bringt ein komplett
neues Team, ersetzt alle bisherigen SpartenchefInnen
durch je zwei neue Kräfte.

Besonders laut wurde es,
als ruchbar wurde, dass auch
Everbody’s choreografischer
Darling Enrique Gasa Valga
den Hut nehmen muss, nach
14 Saisonen als Tanzchef. Er,
der mit seinen oft im Voraus
ausverkauften Abenden die
Theaterkassen ordentlich
klingeln hat lassen.

Auf den Wirbel, den Gasa
Valgas Ablöse bei seinen Fans
auslöste (Petition mit fast
8000 Unterschriften), wollte
Noch-Intendant Reitmeier
gestern vor der Presse aber
nicht näher eingehen. Dies
zu kommentieren sei einzig

„Same procedure as every year“ - aber gestern zum letzten Mal in dieser Besetzung. Johannes Reitmeier (I.) und Enrique Gasa Valga bei der Programm-Präsentation.

die Sache der kommenden
Chefin Girkinger.

Dabei wären beruhigende
Worte durchaus angebracht.
Denn dass sich mit Gasa Valga auch ein Teil seines treuen
Publikums verabschiedet, ist
nicht ganz auszuschließen.

Gefragt, wie es ihm persön-

Innsbruck - 12 Monate lang
war das Tiroler Landestheater seit Ausbruch von
Corona im März 2020 aufgrund diverser Lockdowns
geschlossen. In den Kennzahlen des Hauses schlug
sich das in Form eines satten Minus auf allen Ebenen
nieder. So stürzte die Zahl
der Besucher zunächst
von 185.000 auf 25.000 ab.
Für die noch bis Sommer
laufende aktuelle Spielzeit
werden aber wieder gesamt

Großes Corona-Minus

135.000 Eintritte erwartet.
Die Abonnenten sanken
von 8200 auf ein Allzeittief
von 6100, zwischenzeitlich
sind es wieder 6400. Die
Auslastung beträgt aktuell
rund 80 Prozent im Vergleich zu Vor-Corona.
Budgetär häufte sich
durch die Corona-Schließungen ein Minus von 7,5
Mio. Euro an. Durch Kurzarbeit und Covid-Hilfen
der öffentlichen Hand wurde das abgefangen. (mark)

lich gehe, meinte Gasa Valga selbst nur knapp: „Muy
bien.“ Offenbar war im Vorfeld vereinbart worden, etwaiges Nachhaken durch anwesende Journalisten schon im
Keim zu ersticken.

Reitmeier und sein Team
präsentierten sodann in gewohnter Manier, einer nach
dem anderen, das Programm
für die Spielzeit 2022/23.
Nach dem letzten Vorhang
im Frühsommer 2023 endet
Reitmeiers elfjährige Ära am
Tiroler Landestheater. Der
gebürtige Bayer will aber
weiterhin als Regisseur in der
Theaterwelt präsent bleiben.

Hier nun ein Auszug aus
dem Programm 2022/23 des
Tiroler Landestheaters.

usiktheater. Intendant

Reitmeier führt bei zwei
Opern in seiner letzten Saison Regie: bei der Saisoneröffnung (24. September) mit
„Genoveva“, Robert Schumanns einziger Oper, und

zum Finale im Juni 2023 mit
Richard Strauss’ „Elektra“.
Weitere Opernpremieren im
Großen Haus: „Lakme“ von
Leo Delibes, Mozarts „Cosi
fan tutte“, Mussorgskys „Boris Godunow” und Verdis „La
Traviata“. In den Kammerspielen wird u.a. Adalberts
Stifters „Bergkristall“ als
Opern-Uraufführung zu sehen sein. Die Musik stammt
von Michael F. P. Huber.

TT-Kolumnist Alois Schöpf

schrieb das Libretto.
Puccinis „Tosca“ und Gregor Bloebs Inszenierung von
Mozarts „Die Zauberflöte“
werden im Herbst wieder ins
Programm aufgenommen.
9chauspiel. In den Kam-
) merspielen bringt Schauspielchefin Christina Alexandridis fast ausschließlich
Stücke von Autorinnen, „in
einem Bogen aus den letzten 90 Jahren“, auf die Bühne, wie etwa „Schnee Weiß“
(österr. Erstaufführung) von

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Elfriede Jelinek, „Hase, Hase“ von Coline Serreau, „Ich
fühl’s nicht“ (Uraufführung)
von Comiczeichnerin Liv
Strömquist sowie „Adern“,
das vor Kurzem am Wiener
Akademietheater in Wien uraufgeführte erste Stück der
jungen Tirolerin Lisa Wentz.
Im Großen Haus wird es programmatisch eher klassisch
mit u.a. Grillparzers „Die Jüdin von Toledo“ und Shakespeares „Hamlet“.
”1 anztheater. Enrique
Gasa Valga verspürt trotz
(oder wegen) seines unerwarteten Abgangs Lust auf eine Party. F. Scott Fitzgeralds
„Der große Gatsby“ kommt
ihm als Choreograf da gerade recht. Weiters zeichnet
Gasa Valga persönlich für die
tänzerische Bearbeitung von
Gustave Flauberts seinerzeitigem Skandalroman „Madame Bovary“ verantwortlich. Mit „Rhythm!!“ ist eine
Produktion überschrieben,

Fotos: Rıta Falk

bei der erneut renommierte
internationale Choreografien, erstmals auch eine von
Alexander Ekman, in Innsbruck gastieren.

Im Sinne der Nachwuchsförderung ist kommende Saison Lara Brandi, langjähriges
Mitglied der Tanzcompany,
in neuer Funktion im Einsatz.
Von ihr stammt des Tanzstück „Maledetto Modigliani“ (Uraufführung) über das
mysteriöse Leben des italienischen Zeichners und Aktmalers Amedeo Modigliani
an der Schwelle des 19. zum
20. Jahrhundert.

"I‘ SOI. Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck eröffnet seine Reihe
von acht Symphoniekonzerten am 20. Oktober.
”1 ickets. Der Abo-Vorverkauf läuft ab sofort. Der
Vorverkauf für alle Vorstellungen beginnt am 21. Juni.
I) rogramm und Infos.
www.landestheater.at