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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_11_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Frauenmangel ist für Grüne Alarmsignal“, Seite 19
Frauenmangel
ist für Grüne
Alarmsignal
Die Feuerwehren sind nach wie vor
eine Männerdomäne. In Innsbruck
sollen Hürden für Frauen abgebaut
und Klischees aufgebrochen werden.
Von Denise Daum
Innsbruck - Für eine Kampagne zur Gewinnung von
Frauen und Mädchen für die
Feuerwehren in Innsbruck
setzt sich Gemeinderätin Zeliha Arslan ein. Dabei geht
es ihr aber nicht nur um ein
Werbeplakat und einen Flyer.
Der geringe Frauenanteil von
rund fünf Prozent bei Innsbrucks Feuerwehren deutet für Arslan auf ein tiefergehendes Problem hin. „Es
gibt Strukturen, die Frauen
die Teilnahme erschweren.
Da müssen wir ansetzen“,
betont die grüne Gemeinderätin. Zudem müssten alte Rollenzuschreibungen
durchbrochen und das Bild
von einer männerdominierten Feuerwehr korrigiert werden - bereits bei Kindern.
Ein entsprechender Antrag
der Grünen sorgte zuletzt im
Gemeinderat für eine kontroverse Debatte, die in der
Diskussion körperlicher Unterschiede zwischen Frauen
und Männern gipfelte. Für
Arslan ist das freilich eine
Themenverfehlung. „Abgesehen davon, dass es genügend Männer gibt, die nicht
die Feuerleiter raufkommen.
Es geht mir nicht darum, dass
Frauen und Männer gleich
sind, sondern dass sie die
gleichen Möglichkeiten haben“, stellt Arslan klar.
Der Antrag landete — in ab-
geänderter Form — im Stadtsenat. Der für Feuerwehren
zuständige Vizebürgermeister Hannes Anzengruber
(ÖVP) erklärt, dass man sich
der Sache annehmen wolle.
Zunächst gebe es einen Termin mit Entscheidungsträgern der Feuerwehr sowie
Frauen und Mädchen, die bereits bei der Feuerwehr sind.
„Es darf für Frauen keine
Hürden geben“, betont Anzengruber. Er verweist gleichzeitig auf eine leicht steigende Zahl von Mädchen bei den
Jungfeuerwehren.
Bei der Berufsfeuerwehr
Innsbruck findet sich unter den 110 Mitarbeitern
nur eine einzige Frau. Diese
steht im Offiziersrang. „Eine
Frau kann bei uns alles erreichen, wenn die Qualifikation
passt“, erklärt Branddirektor
Helmut Hager. Für ihn spielt
das Geschlecht keine Rolle,
er achte lediglich auf die Fähigkeiten. Voraussetzung für
den Eintritt bei der Berufsfeuerwehr ist ein technischer
Lehrberuf - ein nach wie vor
typischer Männerberuf. Bewerbungen von Frauen trudeln bei Hager kaum ein.
Die Initiative zur Gewinnung von Frauen begrüßt Hager. Es könne damit gelingen, &.
„potenziellen Bewerberinnen
zu vermitteln, dass es kei- }
ne Hürden für sie gibt“. Sein
Ansatz: Feuerwehrfrauen als
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- Bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck findet sich nur eine einzige
Role Models sichtbar machen. gegenüber stehen rund 110 Feuerwehrmänner.