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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_04_12_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Wohnungen mit Park statt Parkplatz‘“, Seite 21
Wohnungen mit
Park statt Parkplatz
Für das Tiwag-Areal in Innsbruck-Wilten legt der
Bürgermeister nun ein Nutzungskonzept vor.
Von Denise Daum
Innsbruck - In bester Innenstadtlage besitzt der Landesenergieversorger Tiwag einen
rund 5000 Quadratmeter großen Grund. Genutzt wird er
als Parkplatz. Die Stadt Innsbruck hat in der Vergangenheit des Öfteren ein Auge auf
die Fläche zwischen Templstraße, Michael-Gaismair-
Straße und Leopoldstraße geworfen.
Vor genau einem Jahr hat
die Alternative Liste Innsbruck die Idee hervorgebracht, aus dem Parkplatz
einen Park zu machen. Im
April-Gemeinderat 2021 hat
Mesut Onay für ALI einen
entsprechenden Antrag im
Gemeinderat eingebracht.
Einstimmig wurde Bürgermeister Georg Willi daraufhin
beauftragt, mit der Tiwag in
Verhandlungen zu treten, damit das Areal als grüner Erholungsraum geöffnet wird.
Parallel dazu hat die Alternative Liste eine Petition zum
Thema gestartet — mit Erfolg.
Im Petitionsausschuss des
Tiroler Landtags im September vergangenen Jahres wurde schließlich beschlossen,
dass die Stadt Innsbruck ein
Nutzungskonzept entwickeln
möge, das nach Abstimmung
mit der Tiwag erneut dem
Petitionsausschuss vorgelegt
wird. Der Zeitrahmen dafür:
sechs Monate. Nun, sieben
Monate später, fragt sich In-
itiator Mesut Onay, wo denn
nun das Nutzungskonzept
sei. „Wir haben bis heute
nichts von Willi gehört. Die
Frist von sechs Monaten ist
um“, ärgert sich Onay. Die
Stadt müsse in die Gänge
kommen. „Die Tiwag kann
das Grundstück auch jederzeit ausschreiben und an den
bestbietenden Spekulanten
verkaufen“, warnt Onay.
Bürgermeister Georg Willi (Grüne) weist die Vorwürfe zurück. Er habe nach dem
Petitionsausschuss im Herbst
2021 die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) beauftragt, unter Beiziehung eines
Architekten eine Nutzungsstudie zu erstellen. Diese liege seit einigen Tagen vor. Das
Konzept sieht eine Mischung
aus Bebauung und Park vor,
wie Georg Willi erklärt. Die
Autos sollen demnach unter
der Erde verschwinden, ent-
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in
lang der Templstraße Wohnbau entstehen und an der
Ecke Leopoldstraße - Michael-Gaismair-Straße ein historisches Gebäude wieder aufgebaut werden. Die restliche
Fläche soll als öffentlicher
Grünraum gestaltet werden,
den der Stadtteil Wilten dringend nötig habe. Georg Willi
gefällt das Nutzungskonzept.
In einem nächsten Schritt will
der Bürgermeister die Studie
mit Landeshauptmann Günther Platter als Tiwag-Eigentümervertreter besprechen. Erst
dann soll das Konzept im Petitionsausschuss vorgelegt und
öffentlich gemacht werden.
Willi könnte sich auch gut
vorstellen, dass die Stadt dieses Projekt selbst realisiert.
„Wenn wir das Grundstück
zu einem vernünftigen Preis
bekommen, nehmen wir es
natürlich gern“, so Willi.
Die letzten Verhandlungen mit der Tiwag fanden vor
rund fünf Jahren statt. Gescheitert sind sie am Preis.
Der damalige grüne Stadtrat
Gerhard Fritz wollte auf dem
Grund rund 120 Sozialwohnungen errichten. Die Stadt
wollte aber den geforderten
(Markt-)Preis nicht bezahlen.
Für Mesut Onay sind diese
Informationen über das Nutzungskonzept völlig neu. Er
wisse davon nichts. „Wenn es
nun tatsächlich eine Studie
gibt, dann muss Georg Willi
diese auch dem Gemeinderat
vorlegen“, sagt Onay.
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ALI-Gemeinderat Mesut Onay startete vor einem Jahr die Initiative „Park statt Parkplatz“ am Tiwag-Areal. Foto: ALı
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