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Tiroler Tageszeitung

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„Mut statt Selbstaufgabe‘“ (Kommentar), Seite 2
13.4.2022

Kommentar

Mut statt
Selbstaufgabe

Von Peter Nindler

nung leer, gleichzeitig werden hände-

ringend günstige Mietwohnungen gesucht. Leerstand verknappt vor allem in den
Ballungsräumen den Wohnungsmarkt und
der Druck auf die Politik in Stadt und Land,
mehr geförderte Wohnungen zu errichten,
wird ebenfalls größer. Nur die gemeinnützigen Wohnbauträger stehen an, weil die
Grundkosten zu hoch sind und die Baupreise sich erneut in die Höhe geschraubt
haben. Ein Teufelskreis, den nicht einmal
eine Leerstandsabgabe von 1000 Euro für
eine 90 bis 150 Quadratmeter große Wohnung durchbrechen kann. Weil sie einfach
zu niedrig ist, doch verfassungsrechtliche
Gründe sprechen gegen eine höhere.

Im Prinzip muss deshalb nur eine Frage
nüchtern geklärt werden: Rechtfertigt der
Aufwand den Ertrag? Wenn ja, dann sollte
das Land Tirol die Abgabe einführen, auch
wenn der Mobilisierungseffekt unter den Erwartungen bleibt. Die Einnahmen könnten
schließlich für zusätzliche Förderungen im
Wohnbau verwendet werden.

Die Freizeitwohnsitzabgabe von jährlich
7,9 Millionen Euro wird das Problem mit
den lediglich zu Ferienzwecken verwendeten Immobilien in Tirol genauso nicht
lösen, aber die betroffenen Gemeinden
erhalten zusätzliche Erlöse. Schlussendlich
gibt es beim leistbaren Wohnen nicht die
„Wunderwuzzi“-Lösung, sondern nur ein
Bündel von Maßnahmen. Dafür benötigt es
politischen Mut, nichts unversucht zu lassen.

In Innsbruck steht fast jede zehnte Woh-

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