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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Das Schützengefühl lebt wieder auf“, Seite 17

Das Schützengefühl lebt wieder auf

Endlich wieder ausrücken. Die Tiroler Schützen halten bei der Bundesversammlung mit rund 1100
Teilnehmern die Tradition hoch. Nach zwei Jahren Pandemie lautet das Motto nun „Mut und Zuversicht“.

Von Denise Daum

Innsbruck - Emotionen. „Wir
sind Schützen!“, ruft Landeskommandant Thomas Saurer
in den voll besetzten Saal im
Congress Innsbruck. Saurer setzt auf Emotionen und
schwört seine Kameraden
und Marketenderinnen bei
der Bundesversammlung am
Sonntag auf das „Schützengefühl“ ein.

Nach zwei Jahren Pandemie haben sich die Delegierten aus den 235 Mitgliedskompanien in Innsbruck
wieder in Präsenz getroffen
und starten unter dem Motto
„Mit Mut und Zuversicht“ ins
neue Schützenjahr.

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Thomas Saurer sprach
von einem Neubeginn nach
schwierigen Zeiten und erinnerte daran, dass es in der
Vergangenheit „noch viel
schwerere Zeiten gab“. Eines
sei aber stets geblieben: die
Wehrhaftigkeit der Schützen.

Der Landeskommandant
bezieht in seiner flammenden Rede auch klar Stellung
zu gesellschaftlichen Themen und heiklen Fragen,
mit denen sich der Schützenbund zuletzt konfrontiert
sah. Dabei lässt er keinen
Zweifel, dass die Schützen
an ihren Traditionen festhalten. „Wir sind Verteidiger der
Landeskultur und Landesidentität.“

Zur Debatte um das Frauenbild der Schützen stellt
Saurer klar, dass Frauen in
den Kompanien vielfältige und verantwortungsvolle
Aufgaben innehaben. Frauen an Gewehren werde es
aber nicht geben. „Weil sie
es gar nicht wollen und nicht
brauchen“, sagt Saurer. Auch
dem Grenzschutz durch die
Schützen erteilt der Landeskommandant eine Abfuhr:
„Die Unrechtsgrenze entlang
des Brenners, in Innichen
und am Reschenpass werden
nicht die Schützen bewachen
— wir sind nämlich jene, die
dort keine wollen.“

Kritik am Abfeuern der Ehrensalve im Rahmen des lan-

desüblichen Empfangs kann
Saurer „bei aller Sensibilität“
nicht nachvollziehen. Die Ehrensalve gelte als Friedenssymbol und signalisiere dem
Gast: „Für dich ist niemals eine Kugel im Lauf. Ich will dir
als Freund begegnen.“

Ganz gleich sieht das Landeshauptmann Günther Platter, der sich in seinen Grußworten „fassungslos“ zeigt,
dass die Ehrensalve von Kritikern zuletzt in einen kriegerischen Zusammenhang
gebracht wurde. Auch Platter
setzt auf Emotionen. „Ihr seid
Tirol“, ruft er den Schützen
und Marketenderinnen zu.

Weniger Freude bereitet
den Schützen die rückläufige

Landeskommandant Thomas Saurer führte die Tiroler Schützenkompanien bei ihrem Marsch durch die Innsbrucker Innenstadt an (Bild links). Auch die Jungschützen rückten i

Mitgliederzahl. Darauf will
man proaktiv reagieren, wie

treter Gerhard Biller sagt. Um
eine breite Öffentlichkeit zu
erreichen, sind die Schützen
auch in sozialen Medien aktiv. Bis Ende des Jahres soll
auch die in die Jahre gekommene Homepage der Schützen einen Relaunch, also eine
Erneuerung, erfahren.

Bei der Bundesversammlung wurden auch zwei
Spendenschecks überreicht.
An den Bischof-Stecher-Gedächtnisverein konnten 5350
Euro übergeben werden, an
die Austrian Peacekeepers
zur Vor-Ort-Hilfe in der Ukraine ergingen 11.650 Euro.

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Schnapstrinken hieß es für Landtagspräsidentin Sonja Ledi-Rossmann, Landeshauptmann Günther Platter und Bürgermeister Georg Willi beim landesüblichen Empfang (Bild rechts).

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Mit einem landesüblichen
Empfang vor der Hofburg unter dem Kommando von Viertelkommandant Christoph
Pinzger, einer gelungenen
Salve der Ehrenformation der
Schützenkompanie Pfunds
begleitet von der Musikkapelle Pfunds, der Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-
Grabmal und einem Marsch
durch die Innenstadt wurde
die Bundesversammlung abgeschlossen.

Die Schützen haben im
Vorfeld Informationsplakate rund um die Hofburg angebracht. In den Sprachen
Deutsch, Englisch und Ukrainisch wurde darauf die Tradition der Ehrensalve erklärt.