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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Mittelstand

will Wohnen
im Eigentum“

Während sich Grüne und SPÖ
um die Mittelschicht in Innsbruck
sorgen, warnt die FPÖ, „nur für
den Zuzug Wohnungen zu bauen“.

Von Denise Daum

Innsbruck - Verwundert,
aber durchaus erfreut zeigt
sich Bürgermeister Georg
Willi (Grüne) über die Innsbrucker Sozialdemokraten.
„Schön, dass auch die SPÖ
nun den Mittelstand entdeckt“, sagt Willi in Hinblick
auf die jüngste Forderung des
SPÖ-Stadtparteivorsitzenden
Benjamin Plach hinsichtlich
der Vergabe von Stadtwohnungen. Wie berichtet, will
die SPÖ Stadtwohnungen für
den Mittelstand öffnen. Derzeit würden nämlich nur „die

‚ Den Mittelstand

halten wir in Innsbruck, wenn wir leistbares Eigentum
anbieten.“

Georg Willi
(Bürgermeister)

dringlichsten Fälle“ in einer
leistbaren Wohnung unterkommen.

Bürgermeister Georg Willi verweist darauf, dass der
Großteil der Mittelschicht Eigentum schaffen möchte, anstatt ein Leben lang zu mieten. „Den Mittelstand halten
wir in der Stadt, wenn wir
leistbares Eigentum bieten.
Und genau das lehnt aber die
SPÖ ab“, wundert sich Willi.
Die Stadt und die Innsbrucker
Immobiliengesellschaft 1IIG
verfolgen seit zwei Jahren ein
„Leistbares Wohnen“-Konzept, die ersten Eigentumswohnungen wurden bereits
übergeben.

Die Vergabekriterien für
soziale Mietwohnungen sind
politisch ein heißes Eisen. Es
gibt dazu eine Arbeitsgruppe, während Corona tagte
diese allerdings nur ein einziges Mal. „Die Thematik ist
komplex, eine Überarbeitung
der Richtlinien alleine reicht
nicht aus. Hier geht es auch
um Fragen der Baukosten

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„‚Mittelstand will Wohnen im Eigentum““, Seite 26

oder um die Frage, wer die
Zielgruppe bei kommunalem
Wohnbau ist“, erklärt Willi.
Sobald dazu die Meinungen
aus den zuständigen Ämtern
vorliegen, soll die Arbeitsgruppe damit befasst werden
und diese noch vor dem Sommer das nächste Mal wieder
tagen.

Davon abgesehen betont
Willi, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die
Wohnungspreise in den Griff
zu bekommen: die Mobilisierung von Vorbehaltsflächen,
die Leerstandsabgabe und die
Bekämpfung des Missbrauchs
von Airbnb. Hier scheitere
er aber in vielen Punkten an
ÖVP, Für Innsbruck und FPÖ,
betont Willi. „Ich lade alle
Parteien ein, mehr zu tun.“

Erfreut über „die Entdeckung des Mittelstands“ ist
auch die FPÖ. Allerdings fordert FPÖ-Vizebürgermeister
Markus Lassenberger ein
„klares Bekenntnis, die einheimische Bevölkerung zu
halten. Es nützt nämlich
nichts, wenn die Stadt nur
noch für den Zuzug baut,
die Menschen immer seltener Deutsch sprechen und
folglich soziale Brennpunkte
entstehen.“ Die FPÖ verweist
darauf, dass die ausländische
Bevölkerung in der Landeshauptstadt in den letzten 27
Jahren um 394,5 Prozent zugenommen habe.

Die aktuelle Statistik zeigt,
dass die Ausländerquote bei
rund 30 Prozent liegt. In Innsbruck leben derzeit knapp
38.800 Personen aus 147 Ländern. 72,5 Prozent der ausländischen Staatsbürger sind
EU-Bürger, darunter sind
wiederum die zwei größten
Gruppen Deutsche (45%)
und Italiener (18,4 %).

Aus dem asiatischen Raum
leben 4319 Menschen in
Innsbruck, die meisten unter
ihnen stammen aus Syrien
(1459 Personen) und Afghanistan (799).