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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Fischer/Mair hätte Charme gehabt“, Seite 4

„Fischer/Mair hätte
Charme gehabt“

Grünen-Urgestein Georg Willi sieht beide Kandidaten-
Duos als stark an. Fairnessabkommen gegen Fouls.

Innsbruck — Wieso Soziallandesrätin Gabriele Fischer
und Klubobmann Gebi Mair
nicht gemeinsam für die grüne Spitzenkandidatur zur
Landtagswahl 2023 (oder
früher) antreten, das werden sie heute zu beantworten haben. Am Dienstag gab
die Öko-Partei bekannt, dass
Fischer mit Landtagsabgeordnetem Georg Kaltschmid
und Mair mit der stv. Landessprecherin Petra Wohlfahrtstätter ins partelinterne
Match einsteigen werden.
Mehr aber auch nicht. Wohl
der Inszenierung wegen.
Denn erst heute erfolgt die
offizielle Präsentation der
beiden Duos - gemeinsam.
Beide wollen das Erbe von
LHStv. Ingrid Felipe antreten, die schon vor Wochen
angekündigt hat, nicht mehr
kandidieren zu wollen.
Innsbrucks eister
Georg Willi hat auf Bundeswie Landes- und nunmehr
auf Gemeindeebene als Grünen-Politiker schon so ziemlich alles erlebt. Prognosen,
wer von den beiden Duos
bessere Karten in der parteiinternen Online-Wahl vom 3.
bis 7. Juni hat, will Willi keine abgeben. Sowohl Fischer/
Kaltschmid als auch Mair/
Wohlfahrtstätter seien starke
Ansagen an die Mitglieder.
Dennoch verhehlt Willi nicht,
dass eine gemeinsame Kandidatur von Fischer und Mair
„durchaus Charme gehabt

hätte. Es ist jetzt aber so, wie
es ist.” Dass sich generell zwei
Duos beworben haben, ist für
Willi „ein logischer Schritt in
der Weiterentwicklung bei
der Besetzung von Spitzenpositionen“. Gelte es doch,
sowohl inhaltlich ein breites
Spektrum abzudecken als
auch die Geschlechterfrage

Foa D M 00r

alles abdecken kann.
Beide Duos sind stark.“

Georg W
(Innsbrucker Burgermetster)

Im nun folgenden „Wettstreit der besten Ideen” fordert Willi die Kandidaten auf,
„Nnicht die schlechten Seiten
des anderen zu betonen”.
Dass öffentlich Schmutzwäsche gewaschen werde,

Dennoch: In der Partei will
man offenkundig auf Nummer sicher gehen. Alle vier
KandidatInnen sollen ein
„Fairnessabkommen“” unterzeichnen, wie gestern durchsickerte. Darin ist auch geregelt, dass alle KandidatInnen
für den internen Wahlkampf
vom Landesbüro „ausgewo-

Seite 4 von 18

gen” unterstützt werden. Parteimitarbeiter dürfen nicht
für den persönlichen Wahlkampf herangezogen werden.
Schiedsstelle soll der bereits
aktivierte „Wahlrat” darstellen — wer gegen das Fairnessabkommen verstoße, wird
verwarnt. Bei groben Verletzungen droht sogar der Ausschluss von parteiinternen
Präsentationsmöglichkeiten.
Die Gefahr eines möglichen Machtkampfes ortet
aber auch Grünen-Nationalratsabgeordneter Hermann
Weratschnig nicht: „Es ist ein
Wettbewerb und eine gute
Auswahl für die Mitglieder.”
Die Zusammensetzung der
Duos sei jedoch für einige
„Üüberraschend“ gewesen.
Die weiteren Listenplätze
werden von den Grünen erst
im Herbst gewählt. Willi plädiert dafür, dass das jeweils
unterlegene Duo in der Folge
„sichtbar auf dem Wahlzettel
das automatisch Platz 3 und
4 bedeutet, will Willi nicht
sagen. Egal, welches Duo gewinnt: Laut Grünen-Statut
ist klar, dass Platz 3 von einer Frau belegt werden muss.
Platz 4 kann folglich nur ein
Mann einnehmen. Lautet
das Spitzenduo Fischer/Kaltschmid, könnte das Match
um Platz 4 (2018 erzielten die
Grünen 4 Mandate) ein heißes werden: zwischen Mair,
Landtagsabgeordnetem Michael Mingler und womöglich auch Landessprecher
Christian Altenweisl.