Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_02_19_Presse_OCR

- S.9

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_02_19_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Nächtliche Kurzparkzone soll Dauerparker abhalten“, Seite 20

Nächtliche Kurzparkzone
soll Dauerparker abhalten

Vor allem Studierende nützen das Innsbrucker Gewerbegebiet Rossau
für kostenloses Langzeitparken. Ab Sommer will die Stadt gegensteuern.

Innsbruck — Mit über 13.000
Beschäftigten ist die Rossau
Westösterreichs größtes Gewerbegebiet. Zu den drängendsten Problemen zählen
dort die Mobilität im Allgemeinen und Dauerparker im Besonderen, Parkraummanagement gab es bisher keines.
Eine Parkraumerhebung
im Frühjahr 2024 bestätigte
die Wahrnehmung vieler Unternehmer, die der Politik ihr
Leid geklagt hatten: Rund zwei
Drittel der knapp 860 öffentlichen Stellplätze in der Rossau
(Baggersee nicht eingerechnet)
sind mit Dauerparkern belegt.
Über die Hälfte der erfassten
Langzeitparkenden haben ein
internationales Kennzeichen
— hier dürfte es sich vor allem
um Studierende handeln —, ein
Viertel eines aus Innsbruck,
der Rest verteilt sich aufs
übrige Tirol und Österreich.

Maximal drei Stunden parken

Besonders stark betroffen ist
der Westen der Rossau, der
näher am Stadtzentrum liegt:
Hier ist der Parkraum oft auch
in der Nacht nahe an der Vollauslastung. Bei den Dauerparkern handelt es sich zu über
85% um Pkw.

„Diese Parkplätze fehlen für
MitarbeiterInnen und KundInnen“, erklärt Mobilitätsstadträtin Janine Bex (Grüne).
Außerdem werde öffentlicher
Raum belegt, der für „dringend benötigte Infrastruktur“ genützt werden könnte —
Stichwort Geh- und Radwege.
Daher ist nun ab dem Sommer
eine ungewöhnliche Maßnahme geplant: die Einführung einer gebührenfreien Kurzparkzone (nur) in der Nacht von 1
bis 5 Uhr. Mit Parkuhr kann
man dann in diesem Zeitraum
max. 180 Minuten stehen (und
etwa die Nachtgastronomie
besuchen) - aber eben nicht
mehr dauerparken.

Man habe auf breiten Dialog mit den Betrieben gesetzt
und den Lösungsvorschlag ge-



Y

meinsam erarbeitet, betonen
Bex und Wirtschaftsstadträtin
Mariella Lutz (JA).

„Es ist höchste Zeit, dass da
was weitergeht. Die Rossau ist
komplett zugeparkt“, meint
Unternehmensvertreter Markus Dax, Geschäftsführer der
Steka-Werke und Mitglied des
Wirtschaftskammer-Bezirksausschusses. Gerade Handelsunternehmen hätten ihm
berichtet, dass KundInnen
keinen Parkplatz finden. Nun
habe man „Gott sei Dank einen sehr guten Draht zur
Stadtpolitik“, lobt Dax. Und
das im vorigen Sommer installierte Quartiersmanagement
leiste tolle Arbeit.

Folgen für andere Stadtteile

Die Stadtführung will Schritt
für Schritt vorgehen, beginnend mit einem Ermittlungsund Anhörungsverfahren.
Dann sind die politischen
Gremien am Zug. Nach dem
geplanten Start im Sommer

Nldlt nurhier in der Valiergasse stehen Autos mit bundesdeutschen Kennzeichen dicht an dicht. Das - derzeit
noch legale - Dauerparken stellit viele Untemehmen in der Rossau vor große Probleme.

‚ Die Rossau ist

komplett zugeparkt. Aber Gott sei
Dank geht jetzt endlich
etwas weiter.“

Markus Dax
(Unternehmer)

soll es eine Evaluierungsphase
geben. Die stadteigene MÜG
wird die neuen Parkregeln gezielt kontrollieren.

Wenn die Dauerparker wegfallen, werde man analysieren,
welcher Parkraum wirklich
von Unternehmen und MitarbeiterInnen benötigt wird

Seite 9 von 50

Foto: Michael Domanıg

„und welche Flächen wir anders nützen können“, sagt
Lutz. Es fehle „massiv“ an
Gehwegen, auch Radfahren
soll attraktiver werden.
Generell arbeite man daran, dass PendlerInnen andere
Verkehrsmittel nützen. So
wird das „Stadtrad“-Angebot
auf den Bahnhof Rum und die
Rossau ausgeweitet. Auch die
Öffi-Anbindung hat noch viel
Verbesserungspotenzial.
Zurück zum Parken: Der
Schritt in der Rossau wird
Maßnahmen in anderen
Stadtteilen nach sich ziehen:
„Uns ist allen bewusst, dass
sich der Parkdruck verlagern
wird“, sagt Bex. Man bearbeite
daher parallel andere Gebiete,
in denen derzeit noch zeitlich
unbegrenztes, kostenfreies
Parken möglich ist, konkret
den Bereich Mühlau/Arzl, das
O-Dorf und Kranebitten. Auch
dort dürfte schrittweise eine
angepasste Parkraumbewirtschaftung Einzug halten. (md)