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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Intransparenz mit der Baggerschaufel“, Seite 4

Intransparenz mit der Baggerschaufel

Von Peter Nindler

je ziehen sich wie ein roter Faden durch die

Baumaßnahmen des Landes: Kostensteigerungen, Intransparenz und auch die Probleme mit Ausschreibungen bzw. dem Vergaberecht. Reflexartig
denkt man sofort an den schlussendlich abgeblasenen Neubau des MCI. Welcher Vorwurf ist dem Land
zu machen? Im Prinzip wird in der Projektphase nie
das eingehalten, was ursprünglich geplant wurde.
Mit seiner Kritik am Umbau und der Erweiterung
des Landesarchivs hält der Landesrechnungshof der
Landesregierung einmal mehr den Spiegel vor.

Anfangs sollten nur dringend benötigte Spei-

cherkapazitäten geschaffen werden, nach dem
Realisierungswettbewerb hatte das Bauvorhaben
plötzlich ein völlig anderes Gesicht. Und die Kosten
waren um das Dreifache höher. Es folgten weitere
Verzögerungen, ein umfassender Sanierungsbedarf
und auf Grundlage einer größeren Planungstiefe

erneut Kostensteigerungen. Dass die Vergaberichtlinien ignoriert und ein „Haus-und-Hoflieferantentum“
geschaffen wurde, wird allerdings zum Sargnagel für
die notwendige Transparenz am Bau.

Beim MCI tappte das Land ebenfalls in die Falle
der Architektenwettbewerbe, die Siegerprojekte
sprengten jeweils die vom Land beschlossenen
Vorgaben. Daran wollte sich offenbar niemand mehr
halten und der finanzielle Aufwand summierte sich.
Auf bis zu 300 Millionen Euro. Nicht zu vergessen die
Auflagen der Stadt Innsbruck. Allein für die von der
Stadtplanung geforderte und äußerst komplexe Fassadenkonstruktion hätten rund 18 Mio.

Euro hingeblättert werden müssen.

Beim MCI hatte die Regierung
den Mut, die Reißleine zu ziehen.
Beim Landesarchiv zahlt sie. Zwischenzeitlich bereits das Fünffache.

peter.nindler@tt.com

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